Fahrradstraßen in Kiel

Kiel hat nicht nur beim diesjährigen Stadtradeln bewiesen, dass sich die Stadt mit dem Fahrrad gut erkunden und befahren lässt. Generell ist man mit dem Rad nicht nur schnell und flexibel unterwegs, sondern genießt auch ein stetig wachsendes, sicheres Netz aus Velorouten und Fahrradstrassen.

Zwei Frauen auf einem Fahrrad in einer Stadt mit anderen Menschen im Hintergrund
Zwei Frauen, die in einer Stadt Fahrrad fahren, © Elina Sazonova/pexels.com

Kiels Engagement für den Radverkehr

Kiel setzt seit Jahrzehnten auf innovative Radförderung. Schon 1992 richtete die Stadt als eine der ersten deutschlandweit Fahrradstrassen ein. Heute existieren mehr als 20 Fahrradstrassen, die das Rückgrat für Velorouten bilden und das Radfahren besonders attraktiv gestalten.

Fahrradstrassen bündeln den Radverkehr und erhöhen die Sicherheit. Sie sind ausschließlich für Fahrräder vorgesehen, andere Fahrzeuge dürfen nur mit Zusatzzeichen passieren. Auf diesen Straßen gilt Tempo 30, das Nebeneinanderfahren ist gestattet, was ein entspanntes Fahrgefühl unterstützt.

Regeln auf Fahrradstrassen

Eine Fahrradstrasse erkennt ihr am entsprechenden Verkehrszeichen. Autos sind meist tabu, Radfahrende haben Vorrang und dürfen nebeneinander fahren. Verkehrsregeln, wie etwa "Rechts vor Links", bleiben entscheidend, auch wenn sie nicht allen bewusst sind.

Die Radverkehrsförderung genießt in Kiel breite Unterstützung. Beschlüsse für neue Fahrradstrassen trifft der Stadtrat, und das Fahrradforum Kiel stimmt alle Maßnahmen ab. Dieses Gremium vereint Politik, Verwaltung, Verbände und Uni, damit alle Interessen gebündelt werden.

Umsetzung und Beteiligte

Für die Planung und Umsetzung sind vor allem das Tiefbauamt und das Ordnungsamt zuständig. Sie arbeiten eng mit der Straßenverkehrsbehörde zusammen, um sichere und komfortable Radwege zu realisieren. Viele Verbesserungen entstehen direkt durch Anregungen aus dem Fahrradforum.

Die Velorouten im Überblick

Kiel verfügt bereits über mehrere befahrbare Velorouten, darunter die "Vorzeigestrecke", die Veloroute 10. Sie verbinden verschiedene Stadtteile, die Kieler Hochschulen sowie touristische Attraktionen und bieten den schnellsten Weg durch die Stadt, meist kreuzungsarm und ampelarm.

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Die Veloroute 10

Die Veloroute 10 verläuft auf einer alten Gleistrasse und ist fast vollständig als autofreie Fahrradstrasse ausgebaut. Sie verbindet die Stadtteile Wik und Hassee, führt über vier Brücken und ermöglicht kreuzungsfreies Radeln. So gelangt ihr schnell und sicher durch Kiel.

Der Einstieg befindet sich am Winterbeker Weg und ist mit Hinweistafeln markiert. Abschnittsweise handelt es sich um einen kombinierten Geh- und Radweg. Im weiteren Verlauf überquert die Route die BAB 215 und bindet Einkaufszentren sowie Nahverkehr an. Ihr erreicht schließlich die Mercatorstraße, wo die Veloroute 10 auf die Veloroute 1 trifft.

An engen Stellen und auf kombinierten Wegen mit Fußverkehr ist Rücksichtnahme gefragt. Hier wird besondere Aufmerksamkeit für alle Verkehrsteilnehmenden erwartet.

Veloroute 1 – Zwischen Ostseeküste und Innenstadt

Die Veloroute 1 verbindet nördliche Stadtteile mit dem Zentrum und führt entlang touristischer Highlights wie Kunsthalle und Landtag. Am nördlichen Ende genießt ihr die kostenlose Fährfahrt über den Nord-Ostsee-Kanal. Die Route wird stetig ausgebaut und soll künftig bis nach Kiel-Schilksee verlängert werden.

Veloroute 2 – Vom Flughafen ins Grüne

Die Veloroute 2 startet im Nordosten am Flughafen, umrundet diesen auf einer Fahrradstrasse und führt weiter über die Olympiabrücke. Steile Abschnitte sowie bauliche Veränderungen machen das Radeln abwechslungsreich. Entlang der Route passiert ihr die Christian-Albrechts-Universität und gelangt schnell ins Grüne.

Veloroute 3 – Fördequerung mit Schiffsanschluss

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Die Veloroute 3 verbindet das Ost- und das Westufer direkt über die Kieler Förde. Auf der Schwentinelinie erlebt ihr die Überfahrt besonders komfortabel, denn die Fahrradmitnahme ist kostenlos. Die Route beginnt am in Neumühlen-Dietrichsdorf, von wo ihr mit dem Schiff startet. Die Überfahrt kostet 1 EUR und dauert etwa 15 Minuten. Nach der Ankunft erreicht ihr die Kiellinie, eine der attraktivsten Promenaden der Stadt, auf der Radfahren gestattet ist. Fußgänger haben Vorrang, daher wird umsichtiges Fahren erwartet.

Die Veloroute 3 führt an der Reventloubrücke vorbei, kreuzt am Düsternbrooker Weg die Veloroute 1 und verläuft weiter bergauf Richtung Niemannsweg. Entlang der Holtenauer Straße erwarten euch zahlreiche Geschäfte und gastronomische Angebote.

Über den Knooper Weg und die Olshausenstraße trifft die Veloroute 3 auf Höhe der Hansastraße die Veloroute 2. Am Westring, dem höchsten Punkt der Strecke, beginnt das Gelände der Christian-Albrechts-Universität. Die Universitätsgebäude reihen sich bis zum Ende der Route an der Leibnizstraße auf. Auf Höhe der zweiten Brücke wird zudem die Veloroute 10 gekreuzt.

Veloroute 4 – Von der City Richtung Norden

Die Veloroute 4 führt vom Zentrum nach Suchsdorf und ist besonders für Pendler attraktiv. Sie startet an der Fahrradstraße Waisenhofstraße nahe der Dammstraße. Nach Westen querend wird der Knooper Weg über eine Mittelinsel passiert. An der Sternstraße wird die Veloroute 2 gekreuzt, auf Höhe des Arndtplatzes trifft die Veloroute 4 auf die Eckernförder Straße. Dort existieren auf beiden Seiten Radverkehrsanlagen.

Die Radwege zwischen Westring und B76 wurden in den letzten Jahren erneuert und sind deshalb besonders komfortabel befahrbar. Die Infrastruktur an der Eckernförder Straße wird weiter ausgebaut, um für den Radverkehr noch mehr Fahrkomfort zu schaffen. Die Veloroute 4 verlässt ab dem Kopperpahler Teich das Stadtgebiet und führt durch Kronshagen. Perspektivisch wird sie weiter Richtung Gettorf und Eckernförde ausgebaut.

Netzqualität und Zukunft

Kiel entwickelt seine Fahrradinfrastruktur konsequent weiter. Die Kategorie "Premiumroute" steht für autoarme, ampelarme und kreuzungsarme Verbindungen, die euch schnelle und komfortable Wege bieten. Velorouten 6 bis 9 sind schon in Planung, sodass das Netz stetig wächst.

Der Premiumstandard steht für hohe Fahrqualität und sichere Wege. Bestehende Routen werden weiter ausgebaut, und die Stadt verfolgt die Vision, künftig alle Stadtteile durch durchgehende Premiumrouten zu verbinden. Im Fokus stehen Lückenschlüsse und noch mehr Sicherheit.

Das Fahrradforum Kiel sorgt dafür, dass die Radinfrastruktur immer besser wird. Vorschläge und Kritik werden direkt aufgenommen und fließen in die Planung ein. So profitieren alle, die gerne mit dem Rad in Kiel unterwegs sind.

Vorteile für euch als Radfahrende

Mit dem Kieler Radnetz profitiert ihr von schnellen Verbindungen zwischen allen Stadtteilen, sicheren und autofreien Strecken sowie attraktiven Premiumrouten mit hohem Fahrkomfort. Radfahren in Kiel ist umweltfreundlich, gesund und macht einfach Spaß.

Weitere Inspirationen und Tipps für eure nächste Tour findet ihr jederzeit auf kiel-magazin.de!

Quelle:  Landeshauptstadt Kiel
 
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