Stadtteil Neumühlen-Dietrichsdorf
Stadtinfo Stadtteile
Neumühlen-Dietrichsdorf ist ein Stadtteil der Landeshauptstadt Kiel mit rund 12.610 Einwohnern. Er liegt auf dem Ostufer der Kieler Förde und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Einst waren Neumühlen und Dietrichsdorf zwei getrennte Orte mit unterschiedlicher Prägung.

Von Mühlen und Werften zur Hochschule
Die Geschichte des Stadtteils erzählt von einem dramatischen Strukturwandel. Neumühlen lebte früher von den zahlreichen Mühlen entlang der Schwentine. Hier mahlten die Müller einen Großteil des Korns aus der Kieler Umgebung. Dietrichsdorf war dagegen ein landwirtschaftlich geprägtes Bauerndorf.
Alles änderte sich 1876 mit der Ansiedlung der "Kieler Schiffswerft" von Georg Howaldt. Diese Werft wurde zur Keimzelle der berühmten Howaldtswerke (HDW). Die Einwohnerzahl explodierte von 700 Menschen im Jahr 1871 auf knapp 3.000 um 1900. Direkt vor den Werfttoren entstand für die Arbeiter der neue Ortsteil Neu-Dietrichsdorf.
Moderne Bildungs- und Wirtschaftslandschaft
Heute prägen andere Institutionen den Stadtteil. Die Fachhochschule Kiel hat hier ihren Campus mit den Fachbereichen Informatik und Elektrotechnik, Maschinenwesen, Medien, Soziale Arbeit und Gesundheit.
Wirtschaftlich bedeutsam sind das Küstenkraftwerk und der Ostuferhafen mit dem dritten Fährterminal. Auch das Gewerbegebiet Seefischmarkt mit dem Helmholtz-Institut für Meeresforschung GEOMAR liegt in der Nähe.
Wohnraum für Studierende im Fokus
Seit 2014 investieren Bauträger verstärkt in Studentenwohnungen. In der Nähe der Fachhochschule entstehen mehrere Wohngebäude speziell für Studierende. Weitere Wohnbauflächen stehen zur Verfügung. Die Tendenz ist steigend: Derzeit leben auf 434,2 Hektar etwa 12000 Menschen.
Kulturelle Highlights und Sehenswürdigkeiten
Der Stadtteil bietet mehrere interessante Museen und Kultureinrichtungen. Das Industriemuseum Howaldtsche Metallgiesserei erinnert an die Werftgeschichte. Der Mediendom der FH Kiel zieht Besucher mit modernster Technik an. Das Computermuseum der Fachhochschule zeigt die Entwicklung der Informationstechnik.
Weitere Attraktionen sind das Ofenmuseum der Kaminbaufirma Fahrenkrug und eine Stadtteilbücherei, die Ehrenamtliche eines Fördervereins betreiben. Seit 2007 können Besucherinnen und Besucher wieder den Dietrichsdorfer Strand nutzen.
Verkehrsanbindung und Zukunftspläne
Zwei Brücken über die Schwentine verbinden den Stadtteil mit der Kieler Innenstadt. Die B 502 führt Richtung Schönberg. Am Bahnhof Oppendorf fahren seit 2017 wieder stündlich Regionalbahnen zum Kieler Hauptbahnhof.
Für die Zukunft plant die Stadt zwei Stadtbahnlinien nach Neumühlen. Die Endpunkte sollen an der Fachhochschule und an der Masurenallee liegen. Diese Verbindungen werden die Erreichbarkeit des Stadtteils weiter verbessern.
Neumühlen-Dietrichsdorf bewahrt trotz aller Modernisierung seinen dörflichen Charakter. Die Mischung aus historischer Gründerzeitbebauung, dem denkmalgeschützten Afrikaviertel und modernen Wohnquartieren macht den besonderen Reiz dieses Kieler Stadtteils aus.