Das Computermuseum der Fachhochschule Kiel

Im Kieler Stadtteil Neumühlen-Dietrichsdorf befindet sich ein ganz besonderes Museum: das Computermuseum der Fachhochschule Kiel. Seit der Eröffnung am 14. Juni 2011 können Besucher hier auf rund 800 Quadratmetern eine faszinierende Reise durch die Geschichte der Computertechnik unternehmen.

Außenansicht des Computermuseums auf dem Campus der Fachhochschule Kiel
Computermuseum der Fachhochschule Kiel von außen, © FH-Kiel

Vom Hochbunker zum modernen Museum

Das Museumsgebäude selbst hat eine interessante Vergangenheit. Es handelt sich um einen viergeschossigen Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, der im Verlauf eines Jahres aufwendig zu einem modernen Museum umgebaut wurde.

Beim Umbau wurden große Öffnungen in die über zwei Meter dicken Betonwände gesägt, um Platz für die zum Teil sehr großen Computerkomponenten zu schaffen. Auch ein neues Treppenhaus und ein Aufzugschacht wurden in den Bunkerbeton gefräst.

360 Ausstellungsstücke und interaktive Stationen

Die Sammlung des Museums umfasst rund 360 Ausstellungsstücke aus den vergangenen Jahrzehnten der Computergeschichte. Das Spektrum reicht vom denkmalgeschützten Relais-Computer Z11 aus dem Jahr 1958 über Giganten wie den 1,6 Tonnen schweren Supercomputer "Cyber 76" bis hin zu Mikrocomputern der 1990er Jahre.

Insgesamt 16 Medienstationen bieten den Besuchern zusätzliche Hintergrundinformationen in Form von Ton- und Filmdokumenten. An drei Emulationsstationen können Interessierte sogar alte Computerspiele auf originalgetreuen Rechnersystemen ausprobieren. Im Vortragssaal im Erdgeschoss stimmt ein eigens produzierter 3D-Film die Besucher auf ihren Rundgang ein.

Ehrenamtliches Engagement und Fachexpertise

Hinter der Ausstellung steckt viel ehrenamtliches Engagement und Fachexpertise. Für die wissenschaftliche Kuratierung zeichnet der Berliner Informatiker Ralf Bülow verantwortlich. Das Raum-, Licht- und Farbkonzept haben Studierende der Muthesius Kunsthochschule Kiel entwickelt.

Den Grundstock der Sammlung legte bereits 1981 der Verein "Schleswig-holsteinisches Museum für Rechen- und Schreibtechnik e. V.", der sich zum Ziel gesetzt hatte, Meilensteine der Rechentechnik vor der Verschrottung zu bewahren. 1990 übergab der Verein die stark angewachsene Sammlung an die Fachhochschule Kiel. Doch erst 2006 fiel die Entscheidung, den Hochbunker zum Museum umzubauen.

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Öffnungszeiten und Preise

Interessierte können das Computermuseum samstags und sonntags von 14.00 bis 18.00 Uhr besuchen. Der Eintrittspreis beträgt 6 Euro, ermäßigt 4,50 Euro. Zu den ermäßigungsberechtigten Personen zählen Schüler, Studierende, Auszubildende, Freiwilligendienstleistende, Schwerbehinderte, Senioren über 65 Jahre und Arbeitslose.

Mit 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist das Computermuseum Kiel nach dem Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn und dem Deutschen Museum in München das drittgrößte Computermuseum Deutschlands und das größte und umfassendste in Norddeutschland. Ein Besuch lohnt sich für alle, die eine spannende Zeitreise durch die Welt der digitalen Technologien unternehmen möchten.

Ortsinformationen

Computermuseum der Fachhochschule Kiel
Eichenbergskamp 8
24149 Kiel - Neumühlen-Dietrichsdorf
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