Mediendom der Fachhochschule Kiel

Der Mediendom der Fachhochschule Kiel setzt neue Maßstäbe in der Planetariumstechnik. Als einer der ersten Veranstaltungsorte europaweit erhielt die Einrichtung einen neuartigen "Kosmos-Simulator". Das innovative Kuppeltheater auf dem Campus in Kiel-Dietrichsdorf bietet Besuchern virtuelle Reisen ins Weltall von bisher ungeahnter Wirklichkeitsnähe.

Eine Person während einer Vorführung im Mediendom der Fachhochschule Kiel
Mediendom der Fachhochschule Kiel, © Marco Knopp

Einzigartiges Doppelkonzept

Der Mediendom verfolgt ein bundesweit einmaliges Konzept. Tagsüber während der Vorlesungszeit dient er als multimedialer Hörsaal für Studierende. Des Abends und am Wochenende verwandelt er sich in ein Digitales Theater mit 64 Sitzplätzen. Die 360°-Multimedia-Ausstattung macht jede Veranstaltung zu einem besonderen Erlebnis.

Das Kuppeltheater gehört zur zentralen Einrichtung "Zentrum für Kultur- und Wissenschaftskommunikation" der Fachhochschule Kiel. Es ist Teil der Kulturinsel Dietrichsdorf am Ostufer der Kieler Förde.

Immersives Erlebnis für alle Sinne

Im Mediendom werden Gäste zu Passagieren. Die Projektionsfläche der Kuppel füllt das gesamte Gesichtsfeld. Besucher sitzen praktisch mitten in den Bildern. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und virtueller Realität verschwimmen.

Besucher sehen nicht nur, sie spüren, wie sie durchs All fliegen. Sie erleben Schwindel erregende Loopings in den außerirdischen Achterbahnen des "Spacepark 360". Diese intensive Erfahrung macht jede Vorstellung zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Virtuelle Reisen statt statischer Sternenhimmel

Konventionelle Planetariumstechnik zeigte den Sternenhimmel bislang nur aus der Sichtweise der Erde. Im Mediendom Kiel begeben sich Besucher auf virtuelle Reisen, die sie nahtlos von der Erde in den Kosmos führen. Die wissenschaftlichen Daten sorgen für höchste Authentizität.

Die Planetariumskuppel scheint sich zu öffnen. Das Publikum befindet sich inmitten eines Geschehens von ungeahnter Ästhetik und Wirklichkeitsnähe. Diese immersive Technologie macht den Mediendom zu einer Pioniereinrichtung in Europa.

Vielfältiges Programm für alle Zielgruppen

Pro Quartal hat der Mediendom zwischen 25 und 30 verschiedene Shows im Programm. Das Angebot reicht von der Erwachsenenbildung bis zu Kindergeschichten. Einen Schwerpunkt bilden astronomische Themen zur Tiefe, Schönheit und den Besonderheiten des Alls.

Dank der variantenreich einsetzbaren Projektionstechnik kann der Mediendom auch Kindergeschichten erzählen, komplexe Dinge anschaulich erklären oder Musik zu einem ganzheitlichen Erlebnis machen. Am Vormittag bietet er Veranstaltungen für Schulklassen und Kindergartengruppen an.

Ein besonderes Angebot richtet sich an demenzkranke Personen und die ältere Generation. Die Informationsdichte ist reduziert, hektische Effekte werden vermieden. Der Mediendom kann auch für Gruppenveranstaltungen gebucht werden.

Hochmoderne Technik für perfekte Illusion

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Das technische Herzstück ist das Ganzkuppel-Videosystem E&S Digistar 7. Ein Computer-Verbund aus sieben Einzelrechnern steuert die gesamte Anlage. Ein Host-Computer übernimmt Steuerung und Skriptablauf, sechs Grafikrechner erzeugen die Bilder.

Seit dem kürzlichen Umbau bespielen 3 Video-Projektoren mit 4K-Auflösung und einer Helligkeit von bis zu 15000 Lumen die gesamte Kuppel und diese wird so zum überdimensionalen Computerbildschirm. Das System arbeitet mit einer 3-dimensionalen, DirectX-basierten Welt. Beliebige Objekte können geladen und animiert werden.

Weltweit einzigartige Ton-Anlage

Die Ton-Anlage des Mediendoms ist weltweit einzigartig. Rund um die akustisch durchlässige Kuppel sind 58 Lautsprecher und sieben Subwoofer installiert. 64 Audiokanäle mit 31.000 Watt Leistung ermöglichen eine dreidimensionale Tonwiedergabe, die über herkömmlichen Raumklang hinausgeht.

Forschungslabor für immersive Technologien

Als Forschungslabor der Fachhochschule Kiel erforscht der Mediendom immersive Technologien und Inhalte. Diese sind Lehrgegenstand in den Studiengängen "Multimedia-Production" und "Medienkonzeption".

Wesentliche Arbeitsgebiete umfassen die Entwicklung dramaturgischer Richtlinien für 360°-Präsentationen, Software-Entwicklung, 3D-Audio und virtuelle Realität. Das Institut für immersive Medien gibt das "Jahrbuch immersiver Medien" heraus.

Erfolgreiche Kooperationen und Eigenproduktionen

Gemeinsam mit Partnern wie der europäischen Raumfahrtbehörde ESA, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel oder der Muthesius Kunsthochschule Kiel hat der Mediendom bereits eine Reihe von eigenen Shows produziert. Diese sind national und international erfolgreich.

Die Produktion "Augen im All – Vorstoß ins unsichtbare Universum" wurde 2009 im Auftrag der ESA produziert und in 15 Sprachen übersetzt. Mehrere Kieler Kuppelshows sind mit internationalen Designpreisen ausgezeichnet worden. Die Veranstaltung "Orchideen – Wunder der Evolution" erhielt 2010 den iF communication award und den red dot design award.

Anziehungspunkt mit gesellschaftlicher Wirkung

Mit mehr als 40.000 Besuchern im Jahr ist der Mediendom zusammen mit dem Computermuseum zu einem wichtigen Anziehungspunkt des Kieler Ostufers geworden. Er verankert die Fachhochschule Kiel im Stadtteil Dietrichsdorf und hat den ehemaligen Randbezirk wieder mehr mit der Kieler Innenstadt verbunden.

Am Mediendom entstehen Fulldome-Produktionen, die international in mehr als 100 Kuppeln aufgeführt wurden. "Syncode 360" erzielte 2013 beim ersten russischen Fulldome-Festival in Yaroslavl den ersten Platz. Der Mediendom beweist, wie innovative Technologie Bildung, Kultur und Wissenschaft erfolgreich verbinden kann.

Ortsinformationen

Mediendom
Sokratesplatz 6
24149 Kiel
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