Kieler Altstadt
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Was sich heute als Kieler Altstadt darstellt, das war vor knapp 800 Jahren nur ein flacher Moränenhügel, der sich als natürliche Halbinsel im Schutz einer tiefen Meeresbucht zur Gründung einer Stadt anbot.
Ihre Anlage durch Graf Adolf IV. von Schauenburg erfolgte planmäßig nach dem damals üblichen Muster: Der Markt im Zentrum wurde in ein Parallelstraßenkreuz gelegt und daneben der Platz für die Stadtkirche St. Nikolai abgeteilt.
Die Burg schützte den Landzugang im Nordosten. Mit Rathaus, Nikolaikirche, Franziskanerkloster und Hospital entwickelte sich nach und nach die Bebauung, die bis ins 16. Jahrhundert von einem Stadtmauerring umgeben war.
Noch nach 600 Jahren hatte sich kaum etwas an dem Erscheinungsbild der kleinen, nach wie vor mittelalterlich geprägten Hafen-, Universitäts- und Beamtenstadt mit winkligen Fachwerkhäusern und Buden, großbürgerlichen Giebelhäusern und eindrucksvollen Adelsresidenzen in der malerischen Innenstadt geändert.
Diese geruhsame Entwicklung endete erst 1865, als Kiel preußische Flottenstation, dann Reichskriegshafen und damit eine Marine- und Werftindustriestadt von großstädtischen Ausmaßen wurde.
Die Stadt erlebte ein "amerikanisches" Bevölkerungswachstum. Der ungehemmte Bauboom ging einher mit einer kontinuierlichen Beseitigung der historischen Altstadt. In den 50 Jahren vor dem Bombenkrieg von 1940-1945 sind mehr alte Häuser des 16. bis 18. Jahrhunderts zerstört worden als in den Kriegsjahren selbst. Und was die Luftangriffe nicht in Schutt und Trümmer gelegt hatten, fiel dem Neuaufbau der Nachkriegsjahre zum Opfer.
Die Modernisierung dauert bis heute fort. Von der historischen Bebauung der Altstadt sind nur noch Teile der Nikolaikirche, Reste des Klosters und des alten Rathauses sowie der Warleberger Hof und der "Rantzaubau" des Schlosses erhalten.
Alter Markt
Das Straßensystem der Gründerstadt, nämlich das Parallelstraßenkreuz mit dem Marktplatz in der Mitte, blieb weitgehend erhalten. Sonst erinnert heute wenig an den alten Platz. 1971/72 errichtete Pavillons aus Glas mit heruntergezogenen Kupferdächern verstellen ihn, und die abgesenkte Mitte ist nur über Treppen und Rampen zugänglich.
Schuhmacherstraße
Schuhmacher- und Flämische Straße hinter der Nikolaikirche gehörten einst zu den wichtigsten Straßen Kiels, verbanden sie doch den Hafen mit dem Markt. Bei freiem Blick auf die Förde kündeten stattliche Bürgerhäuser vom Wohlstand ihrer Bewohner.
Heute wird ein Spaziergänger diese modernen Straßen durchqueren, wenn er die "Küste" mit dem erotischen Vergnügungsangebot einer Hafenstadt oder die Anlegebrücken der Fördedampfer ansteuern will. Von hier sieht man auch die luxuriösen Kreuzfahrer sowie die großen Fährschiffe, die täglich von und nach Skandinavien verkehren und Kiel zum größten deutschen Passagierhafen gemacht haben.
Schloßstraße
Die Schloßstraße verbindet den Markt mit dem Schlossbezirk. Die wenig attraktive Straße wird seit 2013 kontinuierlich und aufwendig umgestaltet.
Dänische Straße
Die Dänische Straße, einzige Straße mit Altstadt-Flair, besitzt eine vergleichsweise einheitliche Bebauung. Hier versammeln sich die meisten denkmalwürdigen Häuser. Hier steht ein Brunnen mit der bronzenen Stadtgöttin Kilia. Diese trägt Mauerkrönchen, Lorbeerkranz und Ruder als Symbol kluger Staatsführung.