Kiel-Wik: Ein maritimer Stadtteil mit reicher Geschichte

Kiel-Wik ist ein bedeutender Kieler Stadtteil. Mit 20.422 Einwohnern gehört er zu den größten Stadtteilen der Fördestadt und prägt das maritime Gesicht der Region mit seinem Marinestützpunkt, dem Sporthafen und der Anbindung an den Nord-Ostsee-Kanal entscheidend mit.

Großes Segelschiff im Hafen neben Marineschiffen vor strahlend blauem Himmel.
Segelschulschiff Gorch Fock in der Wik, © kiel-magazin.de

Historische Entwicklung der Wik

Die Geschichte der Wik reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Urkundlich wurde das Dorf erstmals 1286 als "Kotelwik" erwähnt. Der Name stammt aus dem Halbslawischen und bedeutet "Kesselbucht". Bereits 1317 findet sich die Bezeichnung "Wyck" in den Dokumenten.

Die Eingemeindung nach Kiel erfolgte am 1. April 1893. Die ursprüngliche Landgemeinde Wik sah sich außerstande, die Kosten für den Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals allein zu tragen. Diese finanzielle Belastung führte zu Verhandlungen mit der Stadt Kiel, die schließlich zur Eingemeindung führten. Das Kieler Stadtgebiet vergrößerte sich dadurch um 514,43 Hektar.

Geografische Lage und Grenzen

Die Wik liegt im Norden Kiels und wird durch markante geografische Merkmale begrenzt. Im Norden bildet der Nord-Ostsee-Kanal die natürliche Grenze, während im Osten die Kieler Förde den Stadtteil begrenzt. Diese Lage macht Wik zu einem der maritim geprägtesten Stadtteile Kiels.

Der Stadtteil grenzt an mehrere andere Kieler Stadtteile: Holtenau im Norden, Düsternbrook, Blücherplatz und Ravensberg im Süden sowie Suchsdorf im Westen. Außerdem grenzt Wik an die Gemeinde Kronshagen.

Maritime Bedeutung und militärische Nutzung

Wik ist stark maritim geprägt und beheimatet wichtige militärische Einrichtungen. Der Marinestützpunkt Kiel hat hier seinen Standort, und das berühmte Segelschulschiff Gorch Fock liegt in Wik vor Anker. Diese militärische Tradition reicht bis in die preußische Zeit zurück, als der ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Ort sein "Bauerndorf"-Image verlor.

Verkehrsanbindung und Kanalquerung

Die Überquerung des Nord-Ostsee-Kanals erfolgt über vier Hochbrücken in Kiel, von denen zwei in Wik liegen. Für Fußgänger und Radfahrer existiert die kostenlose Fährverbindung Wik-Holtenau. Die 14 Meter lange und 5 Meter breite "Adler I" befördert bis zu 49 Personen und etwa 24 Fahrräder. Diese Fähre transportiert während der Sommermonate täglich 3.000-4.000 Fahrgäste, im Winter sind es bis zu 1.000.

Bildungseinrichtungen und Infrastruktur

Die Wik verfügt über eine gut ausgebaute Bildungsinfrastruktur. Die Hebbelschule, ein traditionsreiches Gymnasium, wurde bereits 1902 gegründet. Weitere wichtige Bildungseinrichtungen sind die Friedrich Junge Gemeinschaftsschule, die Schule am Sonderburger Platz und das Ernst-Barlach-Gymnasium in Steenbek-Projensdorf.

Sportliche Bedeutung

Der Stadtteil beherbergt das Holstein-Stadion, die Heimstätte des Fußballvereins Holstein Kiel. Diese Sportstätte unterstreicht die Bedeutung von Wik für das kulturelle und sportliche Leben der Stadt.

Moderne Entwicklung

Heute bietet Wik eine interessante Mischung aus maritimer Tradition und modernen Entwicklungsmöglichkeiten. Der Sporthafen Wik mit knapp 200 Wasserliegeplätzen dient als attraktive Anlaufstelle für Segler und Bootseigner. Die Ausstattung umfasst moderne Sanitäranlagen, Stromanschlüsse und Versorgungseinrichtungen.

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