Mettenhof: Ein Stadtteil im Wandel

Mettenhof, ein Stadtteil im Westen von Kiel, ist vor allem für seine in den 1960er und 1970er Jahren erbauten Hochhäuser bekannt. Dabei hat der bevölkerungsreichste Stadtteil Kiels weit mehr zu bieten, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Die Geschichte, Gegenwart und Zukunft dieses vielseitigen Viertels ist sehr interessant.

Teich im Grünen, im Hintergrund ein Hochhaus und ein Baukran
Mettenhof, © Starlord, CC BY-SA 3.0 de, commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33254817

Die Geschichte Mettenhofs reicht bis ins Jahr 1676 zurück, als Hans-Heinrich von Kielmannsegg, der Besitzer von Gut Quarnbek, einen neuen Meierhof baute und ihn zu Ehren seiner verstorbenen Frau Metta von der Wisch "Mettenhof" nannte. Dieser Hof gehörte lange Zeit zu Gut Quarnbek, bis 1937 ein Teil des Landes an die Stadt Kiel verkauft wurde. Hier entstand bis 1939 die schlichte, eingeschossige Siedlung Alt-Mettenhof für Werksangehörige eines örtlichen Unternehmens.

1960 erwarb die Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft Neue Heimat auch das restliche Gebiet des ehemaligen Meierhofs. Drei Jahre später, am 1. Juni 1963, wurde Mettenhof mit 526 Einwohnern nach Kiel eingemeindet. 1965 fiel dann der Startschuss für den Bau des "neuen" Stadtteils Mettenhof. Zuerst entstand der südlichste Teil zwischen Hofholzallee, Kieler Weg und der Bahnstrecke Kiel-Hassee–Osterrönfeld.

Mettenhof ist geprägt von den markanten Hochhäusern der 1960er und 1970er Jahre. Das höchste Gebäude, der "Weiße Riese", verfügt über 25 Etagen, von denen 22 bewohnt sind. Doch das Stadtbild wandelt sich. Moderne, niedriggeschossige Häuserblocks sowie Einfamilien- und Reihenhäuser verändern nach und nach die Silhouette Mettenhofs. Besonders deutlich wird dies im zuletzt großflächig erschlossenen Gebiet Heidenberg und in den Nebenstraßen des Jütlandrings.

Soziale Herausforderungen und Entwicklung

Mettenhof gilt als Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf. Die Sozialstruktur ist geprägt von hoher Arbeitslosigkeit, Armutsdichte und einem hohen Ausländeranteil. Doch es gibt viele Initiativen und Projekte, die den Zusammenhalt und die Lebensqualität im Stadtteil stärken.

Ein Beispiel dafür ist der ehemalige Bauernhof Hof Akkerboom, der seit 1982 als Stadtteil-Kultur- und Kommunikationszentrum dient. Hier finden Lesungen, Ausstellungen und Workshops statt. Auch nach einem Brand im Jahr 2015 ließ sich die Gemeinschaft nicht entmutigen: Das Haupthaus wurde wieder aufgebaut und 2018 neu eröffnet.

Bildung und Freizeit

Mettenhof verfügt über eine vielfältige Bildungslandschaft mit Grund- und weiterführenden Schulen, darunter die Leif-Eriksson-Gemeinschaftsschule und das Thor-Heyerdahl-Gymnasium im Bildungszentrum Mettenhof (BZM). Auch Förderschulen und eine Schule für Bundesfreiwillige sind hier angesiedelt.

Grünflächen wie der Heidenberger Teich, der 2010 zu einem Natur- und Erlebnisraum umgestaltet wurde, laden zum Entspannen und Verweilen ein. Das Einkaufszentrum am Kurt-Schumacher-Platz bietet Einkaufsmöglichkeiten und wurde in den letzten Jahren modernisiert und teilweise überdacht.

Zukunftsperspektiven

Mettenhof befindet sich im Wandel. Durch gezielte Sanierungsmaßnahmen und Neubauprojekte wird das Stadtbild Schritt für Schritt aufgewertet. Auch die Infrastruktur wird kontinuierlich verbessert, wie beispielsweise durch den vierspurigen Ausbau des Skandinaviendamms.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Stärkung des sozialen Zusammenhalts und der Integration. Projekte wie Hof Akkerboom leisten hier einen wertvollen Beitrag. Auch die Schulen setzen auf inklusive Konzepte und Ganztagsbetreuung, um allen Kindern und Jugendlichen beste Bildungschancen zu ermöglichen.

Mettenhof mag auf den ersten Blick vor allem durch seine Hochhäuser auffallen, doch bei genauerem Hinsehen offenbart sich ein Stadtteil voller Geschichte, Wandel und Potenzial. Mit seinem Engagement für Bildung, Kultur und soziale Integration ist Mettenhof auf einem guten Weg, die Herausforderungen der Vergangenheit zu meistern und eine lebenswerte Zukunft für alle Bewohnerinnen und Bewohner zu gestalten.

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