NUKLEUS Kiel: Kunst verwandelt die Stadt in ein demokratisches Labor
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NUKLEUS Kiel ist ein außergewöhnliches Kunstprojekt, das den gesamten Stadtraum Kiels als Forschungsfeld nutzt. Internationale Künstler und lokale Studierende der Muthesius Kunsthochschule arbeiten über mehrere Monate hinweg an künstlerischen Interventionen. Diese werfen wichtige Fragen nach urbaner Teilhabe, öffentlichem Raum und demokratischem Miteinander auf.

Die Stadt als lebendiger Körper
Das Projekt versteht die Stadt als lebendigen Körper mit sichtbaren und unsichtbaren Strukturen, Traumata und Potenzialen. NUKLEUS macht diese über Kunst sichtbar, stellt sie in Frage und schafft neue Verbindungen zwischen Orten, Menschen und Institutionen.
Fünf international renommierte Künstler arbeiten ortsspezifisch in Kiel: Felix Kiessling, Esben Weile Kjaer, Annika Larsson, Sabine Zahn und PIK Porree. Sie spannen ein Netz künstlerischer Forschungsstätten im urbanen Raum.
Demokratie-Labor im historischen Schlosshof
Ein besonderer Fokus liegt auf dem Projekt "NUKLEUS Be my castle". Hier erproben Studierende der Fachbereiche Freie Kunst und Raumstrategien den Hof des Kieler Schlosses als "Dritten Ort". Schon seit Juli und noch bis Oktober 2025 verwandeln sie den zentral gelegenen, halbgeschlossenen Ort in einen Raum für demokratische Auseinandersetzung, Gemeinschaft und künstlerisches Experimentieren.
Die zentrale Frage des Projekts lautet: Wie kann Demokratie aktiv gelebt werden? Die Studierenden erforschen, wie viel Zeit, Aufmerksamkeit und Pflege Demokratie braucht und wie diese Akte eine resiliente Stadtgesellschaft formen können.
Vom Machtzentrum zum Begegnungsraum
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Im ehemaligen Machtzentrum verschiebt sich der Fokus grundlegend. Aus feudaler Repräsentation wird demokratische Präsenz. Der Durchgangsort wird zum Aufenthaltsraum. Statt zu warten, gestalten die Menschen aktiv mit.
Das Projekt testet offene Nutzungsformate und stärkt die Zusammenarbeit mit der Stadt. Es dient als Blaupause dafür, wie Orte nachhaltig und von unten aktiviert werden können. Gleichzeitig werden Grundlagen für eine langfristige kulturelle Nutzung des Schlosshofs erprobt.
Internationale Perspektiven treffen lokale Verankerung
NUKLEUS Kiel verbindet internationale Perspektiven mit lokaler Verankerung. Das Projekt stellt die grundlegende Frage: Wie lässt sich eine Stadt durch Kunst neu lesen, befragen und bewohnen?
Die Vernetzung von Orten, Institutionen und Menschen wird zum entscheidenden Faktor einer gesellschaftlichen Durchdringung der Stadt. Durch künstlerische Interventionen und urbane Praxis entstehen neue Formen des gesellschaftlichen Miteinanders.
Starke Unterstützung für mutiges Konzept
Das Projekt genießt breite Unterstützung. Stadtpräsidentin Bettina Aust übernam die Schirmherrschaft. Der Kunstbeirat und der Kulturausschuss der Landeshauptstadt Kiel fördern das Projekt aus Mitteln für Kunst im öffentlichen Raum. Die HCOB Stiftung unterstützt "NUKLEUS Be my castle" in Kooperation mit der Muthesius Kunsthochschule.
Kurator Sven Christian Schuch leitet das ambitionierte Projekt. NUKLEUS Kiel zeigt, wie Kunst Städte weiterentwickeln und Bürger aktiv am Entstehen ihrer Städte beteiligen kann. Es formt eine Gesellschaft, die resilient gegen destruktive und spaltende Kräfte zusammensteht.