Prominente Köpfe: Kiels berühmte Persönlichkeiten
Stadtinfo Rund um die Stadt
Kiel ist Geburts- oder Wirkungsort zahlreicher faszinierender Persönlichkeiten, die Geschichte in ihrem Tätigkeitsfeld geschrieben haben oder sie noch schreiben. Von Nobelpreisträgern über Sportstars bis hin zu literarischen Größen – entdeckt die Lebensgeschichten dieser außergewöhnlichen Menschen, die Kiel geprägt haben oder von Kiel aus die Welt eroberten.

Die einzigartige Lage zwischen Nord- und Ostsee, die traditionsreiche Christian-Albrechts-Universität und die maritime Prägung der Stadt haben ein Umfeld geschaffen, das Talente fördert und Visionen entstehen lässt. Ob in den Bereichen Wissenschaft, Sport, Kultur oder Politik – Kieler Persönlichkeiten haben immer wieder bewiesen, dass aus der norddeutschen Fördestadt heraus Großes entstehen kann.
Diese Erfolgsgeschichten zeigen, wie eine Stadt von knapp 250.000 Einwohnern Menschen prägen kann, die später internationale Anerkennung erlangen. Sie verdeutlichen auch, dass Kiel ein Nährboden für außergewöhnliche Leistungen sein kann. Die Geschichten dieser Persönlichkeiten sind zugleich die Geschichte Kiels selbst – einer Stadt, die Tradition und Innovation, Bodenständigkeit und Weltoffenheit miteinander verbindet.
Die Bedeutung Kiels als Talentschmiede
Bildung und Universität als Grundpfeiler
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, gegründet 1665, spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung von Talenten. Als eine der ältesten Universitäten Deutschlands hat sie über die Jahrhunderte hinweg Generationen von Wissenschaftlern, Politikern und Denkern geprägt. Die Verbindung zwischen Universität und Stadt schafft ein intellektuelles Klima, das kreatives Denken und wissenschaftliche Exzellenz fördert.
Maritime Prägung und Weltoffenheit
Kiels Lage an der Ostsee und die maritime Tradition haben die Stadt geprägt. Der Kieler Hafen, der Nord-Ostsee-Kanal und die Kieler Woche bringen Menschen aus aller Welt in die Stadt. Diese internationale Atmosphäre fördert Weltoffenheit und den Blick über den Tellerrand hinaus – Eigenschaften, die viele der hier vorgestellten Persönlichkeiten auszeichnen.
Sportliche Tradition und Förderung
Kiel hat eine lange Tradition im Sport, besonders im Handball und Segeln. Der THW Kiel ist einer der erfolgreichsten Handballvereine der Welt, und die Kieler Woche ist das größte Segelereignis der Welt. Diese sportliche Kultur fördert Disziplin, Teamgeist und den Willen zur Exzellenz – Eigenschaften, die sich auch in anderen Lebensbereichen bewähren.
Kiel heute: Weiterhin Nährboden für Talente
Moderne Wissenschaft und Forschung
Heute ist Kiel weiterhin ein wichtiger Wissenschaftsstandort. Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, das Institut für Weltwirtschaft und zahlreiche andere Forschungseinrichtungen machen die Stadt zu einem Zentrum der Meeresforschung und Wirtschaftswissenschaften. Diese Institutionen ziehen weiterhin Talente aus aller Welt an.
Kulturelle Vielfalt und kreative Szene
Die Kieler Kulturszene ist lebendig und vielfältig. Theater, Museen, Galerien und Musikveranstaltungen bieten Raum für künstlerische Entfaltung. Die Stadt fördert aktiv junge Talente in allen Bereichen der Kultur und schafft Möglichkeiten für kreative Entwicklung.
Wirtschaftlicher Wandel und Innovation
Kiel wandelt sich von einer traditionellen Hafenstadt zu einem modernen Wirtschaftsstandort. Unternehmen aus den Bereichen Meerestechnik, Medizintechnik und IT siedeln sich an. Dieser Wandel schafft neue Möglichkeiten für Unternehmer und Innovatoren.
1. Max Planck: Der Begründer der Quantenphysik

Max Planck wurde am 23. April 1858 in Kiel geboren und sollte später als einer der bedeutendsten Physiker aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Als Sohn eines Juraprofessors wuchs er in einer Gelehrtenfamilie auf, die bereits seit Generationen akademische Traditionen pflegte. Sein Ururgroßvater, Urgroßvater und Großvater waren alle angesehene Professoren. Obwohl Planck seine ersten Lebensjahre in Kiel verbrachte, zog die Familie 1867 nach München, wo sein Vater Wilhelm von Planck einen Ruf auf den Lehrstuhl für Zivilprozessrecht erhalten hatte.
Planck entwickelte das nach ihm benannte Wirkungsquantum und legte damit den Grundstein für die moderne Quantenphysik. 1918 erhielt er den Nobelpreis für Physik und wurde damit zur internationalen Wissenschaftslegende. Heute trägt die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften seinen Namen und ehrt damit einen der größten Söhne Kiels.
2. Axel Milberg: Der vielseitige Charakterdarsteller
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Axel Theodor Klaus Milberg wurde am 1. August 1956 in Kiel geboren und wuchs im noblen Stadtteil Düsternbrook auf. Als Sohn einer Ärztin und eines Rechtsanwalts genoss er eine privilegierte Kindheit in einer der schönsten Gegenden Kiels. Nach seinem Abitur auf der traditionsreichen Kieler Gelehrtenschule studierte er von 1975 bis 1979 Philosophie, Literaturwissenschaft und Theaterwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität in seiner Heimatstadt.
Seine Schauspielausbildung absolvierte er anschließend an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München. Von 1981 bis 1998 war er festes Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele unter Dieter Dorn und etablierte sich als einer der wichtigsten deutschen Charakterdarsteller. Besonders bekannt wurde er durch seine Rolle als eigensinniger Hauptkommissar Klaus Borowski im Kieler Tatort, die er seit 2003 verkörpert. 2019 veröffentlichte er seinen autobiographischen Roman "Düsternbrook", in dem er seine Jugend im gleichnamigen Kieler Stadtteil literarisch verarbeitet. Mit seiner Frau Judith moderiert er seit 2010 die Kultursendung "Mit Milbergs im Museum" im Bayerischen Fernsehen.
3. Alexander Bommes: Vom Handball-Ass zum TV-Star

Alexander Bommes wurde am 21. Januar 1976 in Kiel geboren und begann seine bemerkenswerte Doppelkarriere als Handballspieler beim örtlichen Verein TSV Altenholz. Schon in jungen Jahren zeigte er außergewöhnliches Talent und rückte 1996 in die Zweitligamannschaft auf. Seine Handballkarriere führte ihn über den TSV Bayer Dormagen und den VfL Gummersbach in die 1. Bundesliga, bevor er 2003 nach Kiel zurückkehrte. In der Saison 2005/06 wurde er mit 293 Treffern in 38 Spielen Torschützenkönig der 2. Bundesliga Nord.
Parallel zu seiner Sportkarriere studierte er Jura und arbeitete bereits als Sportreporter beim NDR. Nach seinem ersten juristischen Staatsexamen und einem Volontariat beim NDR begann 2007 seine Medienkarriere. Er moderierte das Hamburg Journal, bevor er sich als Sportmoderator etablierte. Heute ist er eines der bekanntesten Gesichter der ARD-Sportschau und führt durch die beliebte Quizshow "Gefragt – Gejagt". Seine Familie hat übrigens eine lange Tradition im schleswig-holsteinischen Sport: Sein Großvater Karl Bommes war von 1953 bis 1973 Präsident des Landessportverbandes Schleswig-Holstein.
4. Andreas Köpke: Torwart-Legende und Weltmeister

Andreas "Andy" Köpke wurde am 12. März 1962 in Kiel geboren und begann seine Fußballkarriere bei Holstein Kiel. Interessant ist, dass er ursprünglich als Rechtsaußen spielte und erst in der Jugend zum Torhüter umgeschult wurde – eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erweisen sollte. Bereits in der Saison 1979/80 spielte er für Holstein Kiel in der 2. Bundesliga Nord. Sein erster Profieinsatz war am 30. Mai 1980 beim 7:1-Sieg gegen den VfL Osnabrück. Nach Stationen beim SC Charlottenburg, Hertha BSC, dem 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt und Olympique Marseille kehrte er noch einmal nach Nürnberg zurück.
Seine größten Erfolge feierte er jedoch im Trikot der deutschen Nationalmannschaft: 1990 wurde er Weltmeister (als dritter Torhüter) und 1996 Europameister als Stammkeeper. Besonders unvergessen ist sein gehaltener Elfmeter gegen Gareth Southgate im EM-Halbfinale 1996, der Deutschland den Finaleinzug sicherte. Von 2004 bis 2021 war er Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft und gewann in dieser Funktion 2014 die Weltmeisterschaft in Brasilien. Der gelernte Kfz-Mechaniker blieb seiner Heimat immer verbunden und ist bekennender Anhänger des 1. FC Nürnberg.
5. Klaus Groth: Der Poet des Plattdeutschen

Klaus Groth wurde am 24. April 1819 in Heide geboren, verbrachte aber einen großen Teil seines Lebens in Kiel, wo er als Professor für deutsche Sprache und Literatur wirkte. Als Sohn des Müllers Hartwig Groth lernte er früh das Leben der einfachen Leute kennen. Nach einer Lehre als Schreiner und dem Besuch des Lehrerseminars in Tondern wurde er Lehrer in Heide. 1847 erlitt er einen körperlich-seelischen Zusammenbruch und zog sich zur Genesung auf die Insel Fehmarn zurück. Dort schrieb er seine berühmte plattdeutsche Gedichtssammlung "Quickborn", die 1852 erschien und ihn mit einem Schlag berühmt machte.
1853 zog er nach Kiel, wo er an der Christian-Albrechts-Universität lehrte und forschte. Groth gilt gemeinsam mit Fritz Reuter als Begründer der neueren niederdeutschen Literatur. Er wollte beweisen, dass das Plattdeutsche zu allen literarischen Zwecken fähig ist und baute seine heimische Mundart zur Literatursprache aus. 1858 heiratete er Doris Finke, mit der er vier Söhne hatte. Die Familie wohnte ab 1865/66 in einem neu erbauten Haus am Schwanenweg im Kieler Düsternbrook, wo Doris Groth Musikabende veranstaltete. Zu den regelmäßigen Gästen zählten berühmte Musiker wie Clara Schumann und Johannes Brahms, der zahlreiche Gedichte Groths vertonte. Zu seinem 80. Geburtstag 1899 verliehen ihm die Städte Kiel und Heide das Ehrenbürgerrecht.
6. Angelique Kerber: Tennis-Ikone mit Kieler Prägung
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Angelique "Angie" Kerber wurde am 18. Januar 1988 in Bremen geboren, zog aber bereits als acht Monate altes Baby mit ihrer Familie nach Kiel. In der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins begann sie im Alter von drei Jahren mit dem Tennis und wuchs zu einer der erfolgreichsten deutschen Tennisspielerinnen aller Zeiten heran. Nach ihrem Realschulabschluss entschied sie sich für eine Profikarriere. Ihre Managerin ist ihre Mutter Beata, trainiert wurde sie zunächst von ihrem Vater Sławek. Kerber besitzt neben der deutschen auch die polnische Staatsbürgerschaft und bezeichnet Puszczykowo in Polen als ihr "zweites Zuhause".
Ihre größten Erfolge waren die Siege bei den Australian Open und den US Open 2016 sowie in Wimbledon 2018. Nach dem Sieg bei den US Open wurde sie am 12. September 2016 als erste Deutsche nach Steffi Graf zur Nummer 1 der Weltrangliste. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio gewann sie die Silbermedaille – die erste deutsche olympische Einzelmedaille im Tennis seit dem Jahr 2000. Interessant ist, dass Kerber den Tennisschläger mit der linken Hand führt, obwohl sie Rechtshänderin ist. Sie führt dies darauf zurück, dass ihre Trainer ihr beim Training gegenüberstanden und sie deren Schlägerhaltung intuitiv gespiegelt habe. Nach den Olympischen Spielen 2024 beendete sie ihre beeindruckende Karriere.
7. Rune Dahmke: Handball-Europameister und THW-Star
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Rune Dahmke wurde am 10. April 1993 in Kiel geboren und ist ein deutscher Handballspieler, der für den deutschen Rekordmeister THW Kiel aufläuft. Rune Dahmke ist tatsächlich ein echtes Kieler Gewächs und begann das Handballspielen beim SV Mönkeberg, bevor er 2008 zum THW Kiel wechselte. Seine Karriere beim THW begann in der Jugend, und er arbeitete sich kontinuierlich nach oben. Zunächst spielte er mit einem Doppelspielrecht in der 3. Liga beim TSV Altenholz und gleichzeitig in der Champions League für den THW Kiel.
2014 unterschrieb er einen Zweijahresvertrag beim THW und etablierte sich als Nachfolger von Guðjón Valur Sigurðsson auf der Linksaußenposition. Mit den "Zebras" gewann er zahlreiche Titel: den DHB-Supercup (2014, 2015, 2020, 2021, 2022, 2023), die deutsche Meisterschaft (2015, 2020, 2021, 2023), den DHB-Pokal (2017, 2019, 2022, 2025), den EHF-Pokal (2019) und die EHF Champions League (2020). In der Nationalmannschaft debütierte er 2015 und wurde 2016 Europameister. Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 gewann er die Silbermedaille, nachdem er ursprünglich nur zum Reservekader gehörte, aber nach einer Verletzung von Tim Hornke nachnominiert wurde.
8. Feridun Zaimoglu: Literat zwischen den Kulturen
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Feridun Zaimoglu wurde am 4. Dezember 1964 in Bolu in der Türkei geboren und kam 1965 als Sohn türkischer Gastarbeiter nach Deutschland. Er wohnte zunächst in West-Berlin und München, bevor er sich Ende der 1980er Jahre in Kiel niederließ, wo er seither als freier Schriftsteller tätig ist. Nach seinem Abitur brach er ein Medizinstudium ab und widmete sich ganz der Literatur. Zaimoglu ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, seit 2011 Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und Mitgründer des PEN Berlin. Mit seinem ersten Buch "Kanak Sprak" (1995) wurde er schlagartig berühmt und etablierte sich als wichtige Stimme der deutsch-türkischen Literatur. Zaimoglu lebt seit seinem Studium 1985 in Kiel, was ihn zu einem "eingefleischten Kieler" macht, der die Stadt mag.
In seinen Werken macht er Ausgegrenzte zu Subjekten der Kultur und wendet sich gegen einen romantischen Multikulturalismus. Seine bekanntesten Romane sind "Leyla" und "Liebesbrand". 2006 erhielt er als "einer der wichtigsten jüngeren deutschsprachigen Autoren der Gegenwart" den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein. Zaimoglu schreibt auch Theaterstücke, meist zusammen mit seinem Ko-Autor Günter Senkel. Als Journalist schrieb er für Die Zeit, Die Welt, SPEX und den Tagesspiegel. 2016 erhielt er die Ehrenprofessur des Landes Schleswig-Holstein. Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt, darunter Englisch, Italienisch, Spanisch und Türkisch.
9. Heike Henkel: Hochsprung-Legende mit Weltrekord
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Heike Henkel (geb. Redetzky) wurde am 5. Mai 1964 in Kiel geboren und ist eine ehemalige deutsche Hochspringerin, die zu Beginn der 1990er Jahre sechs internationale Titel gewann. Sie begann als Turnerin beim TSV Kronshagen und war als Jugendliche auch im Fechtsport und Basketball aktiv. 1980 gewann sie ihren ersten deutschen Jugendmeistertitel im Hochsprung mit 1,84 m. Nach einer Ausbildungszeit bei verschiedenen Vereinen wechselte sie 1985 zur LG Bayer Leverkusen, um bei Gerd Osenberg zu trainieren, der bereits Heide Rosendahl und Ulrike Meyfarth zum Olympiasieg geführt hatte. 1989 heiratete sie den Schwimmer Rainer Henkel und wurde zu Heike Henkel.
Ihre Glanzzeit begann 1990 mit dem Gewinn der Halleneuropameisterschaft. Es folgten die Europameisterschaft 1990, die Hallenweltmeisterschaft 1991 und die Weltmeisterschaft 1991 in Tokio, wo sie mit 2,05 m siegte. 1992 stellte sie mit 2,07 m einen neuen Hallenweltrekord auf und gewann bei den Olympischen Spielen in Barcelona Gold mit 2,02 m. Henkel ist die bislang einzige Hochspringerin, die in drei aufeinanderfolgenden Jahren Europameisterin, Weltmeisterin und Olympiasiegerin wurde. 1992 wurde sie zu Deutschlands Sportlerin des Jahres gewählt. Nach der Geburt ihrer Kinder kehrte sie noch einmal erfolgreich zurück und gewann 1999 und 2000 weitere deutsche Meistertitel.
10. Gerhard Stoltenberg: Politiker und Staatsmann

Gerhard Stoltenberg wurde am 29. September 1928 in Kiel als Sohn des evangelischen Pfarrers Gustav Stoltenberg geboren. Er war ein deutscher Historiker und Politiker (CDU), der verschiedene hohe Ämter bekleidete: von 1965 bis 1969 Bundesminister für wissenschaftliche Forschung, von 1971 bis 1982 Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, von 1982 bis 1989 Bundesminister der Finanzen und von 1989 bis 1992 Bundesminister der Verteidigung. Nach dem Abitur 1949 an der Theodor-Mommsen-Schule in Bad Oldesloe studierte er Geschichte, Soziologie und Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 1954 wurde er mit einer Dissertation über den deutschen Reichstag promoviert.
Nach seiner Habilitation 1962 wurde er Privatdozent für Neuere Geschichte in Kiel und hielt auch während seiner Zeit als Bundesminister dort Lehrveranstaltungen ab. Von 1955 bis 1961 war er Bundesvorsitzender der Jungen Union. Als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein war er von 1977 bis 1978 Bundesratspräsident. Stoltenberg war evangelischen Glaubens, verheiratet mit Margot Stoltenberg und hatte zwei Kinder. Sein geradliniger, analytischer Stil brachte ihm Spitznamen wie "der große Klare aus dem Norden" ein. Er starb 2001 im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Sein Grab befindet sich auf dem Parkfriedhof Eichhof in Kronshagen bei Kiel.
Kiel als Wiege außergewöhnlicher Persönlichkeiten
Die Geschichten der berühmten Persönlichkeiten aus Kiel zeigen eindrucksvoll, welche Kraft eine Stadt entwickeln kann, wenn sie die richtigen Rahmenbedingungen für Talentförderung schafft. Von Max Plancks revolutionären Entdeckungen in der Physik über Angelique Kerbers Triumphe auf den Tennisplätzen der Welt bis hin zu Feridun Zaimoglus literarischen Meisterwerken – Kiel hat Menschen hervorgebracht, die in ihren jeweiligen Bereichen Maßstäbe gesetzt haben.
Diese Erfolgsgeschichten sind das Ergebnis einer Mischung aus Faktoren: einer traditionsreichen Universität, die seit Jahrhunderten Wissen und Bildung fördert; einer maritimen Kultur, die Weltoffenheit und Mut zum Aufbruch vermittelt; einer Sportkultur, die Disziplin und Exzellenz schätzt; und einer gesellschaftlichen Atmosphäre, die sowohl Bodenständigkeit als auch Innovation würdigt.
Die Vielfalt der hier vorgestellten Persönlichkeiten – von Wissenschaftlern über Sportler bis hin zu Künstlern und Politikern – zeigt, dass Kiel kein einseitiger Talentpool ist. Die Stadt fördert Begabungen in allen Bereichen menschlicher Aktivität. Ob es die analytische Schärfe eines Physikers, die körperliche Exzellenz einer Sportlerin, die kreative Kraft eines Schriftstellers oder die politische Weitsicht eines Staatsmannes ist – Kiel bietet für alle diese Talente den nötigen Nährboden.
Besonders bemerkenswert ist, dass viele dieser Persönlichkeiten auch nach ihrem Weggang aus Kiel eine Verbindung zu ihrer Heimatstadt behalten haben. Axel Milberg verkörpert den Kieler Kommissar Borowski, Alexander Bommes berichtet regelmäßig über den THW Kiel, und Rune Dahmke spielt weiterhin für seinen Heimatverein. Diese Verbundenheit zeigt, dass Kiel nicht nur Talente hervorbringt, sondern auch prägt und formt.