Neues Bodenkunstwerk entsteht auf dem Bahide-Arslan-Platz in Kiel

Auf dem Bahide-Arslan-Platz in Gaarden wird derzeit ein großflächiges Bodenkunstwerk realisiert, das den gesamten Platz umfasst. Das Kunstwerk entsteht als zentraler Bestandteil eines umfassenden Gedenkkonzepts für die Opfer des rassistischen Brandanschlags von Mölln.

Bunt bemaltes Pflaster mit geometrischen Mustern auf dem Bahide-Arslan-Platz in urbaner Umgebung.
Bodenkunstwerk auf dem Bahide-Arslan-Platz, © Ju Lee

Entstehung und Konzept des Kunstwerks

Das Motiv für das Bodenkunstwerk entwickelte sich aus dem Projekt "Gedenken-Gestalten-Leben", das im Rahmen des Kulturförderprogramms "Interventionistische Kunst im öffentlichen Raum in Gaarden" durchgeführt wurde. Bei der Entwicklung des Konzepts stand die Bürgerbeteiligung im Vordergrund. Der Stadtteil Gaarden beteiligte sich intensiv an der Gestaltungsplanung und setzte sich aktiv mit der Funktion des Platzes als Gedenkort auseinander.

Das Kunstwerk erinnert an Bahide Arslan, Yeliz Arslan und Ayse Yılmaz, die in der Nacht vom 22. auf den 23. November 1992 bei einem rassistischen Brandanschlag in Mölln ums Leben kamen. Die künstlerische Gestaltung macht diese Erinnerung für Besucher sichtbar und erfahrbar.

Künstlerische Gestaltung und Symbolik

Das Design basiert auf einem durchdachten symbolischen Konzept. Drei zentrale Punkte bilden den Ausgangspunkt der Gestaltung und repräsentieren die drei Todesopfer. Von diesen Punkten ausgehend breiten sich konzentrische Kreise über den gesamten Platz aus. Diese Kreise überlagern sich und schaffen ein dynamisches Muster, das den Betrachter zum Nachdenken anregt.

Die Künstlergruppe "Gedenken-Gestalten-Leben" setzt das Bodenkunstwerk um. Diese Gruppe führte bereits das vorbereitende interventionistische Projekt durch und bringt damit eine kontinuierliche künstlerische Vision in die Umsetzung ein.

Finanzierung und Zielsetzung

Das Kunstwerk wird aus öffentlichen Mitteln für Kunst im öffentlichen Raum finanziert. Die Investition zielt darauf ab, einen würdigen Gedenkort zu schaffen, der gleichzeitig eine optische und atmosphärische Aufwertung des Platzes bewirkt.

Das Bodenkunstwerk soll Passanten zum Innehalten und Nachdenken anregen. Es verbindet Gedenken mit zeitgenössischer Kunst und macht Geschichte im öffentlichen Raum erlebbar.

Weitere Planungen für den Platz

Ergänzend zum Bodenkunstwerk plant die Stadt Kiel die Aufstellung einer Informationsstele. Diese wurde bereits von Kultur- und Bauausschuss beschlossen und soll im kommenden Jahr realisiert werden. Die Stele wird Passanten über die Namensgebung des Platzes informieren und Details zur vorhandenen Skulptur "Schiffskörper" des Kieler Bildhauers Ben Siebenrock vermitteln.

Infrastrukturelle Verbesserungen

Im Vorfeld der Kunstinstallation führte die Stadt bereits 2024 umfangreiche Tiefbauarbeiten durch. Diese Maßnahmen machten den Platz barriereärmer und damit für mehr Menschen zugänglich. Zusätzlich wurde der Bereich verkehrsberuhigt, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern und mehr Raum zum Verweilen zu schaffen.

Das Bodenkunstwerk fügt sich in diese Gesamtkonzeption ein und trägt zur Transformation des Bahide-Arslan-Platzes zu einem bedeutsamen Gedenkort bei, der gleichzeitig als attraktiver öffentlicher Raum für die Bewohner Gaardens dient.

Quelle:  Landeshauptstadt Kiel
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