Welcher Antrieb empfiehlt sich beim Kauf eines Neuwagens?

Ein langer täglicher Arbeitsweg oder ein Wohnsitz im ländlichen Raum können angesichts drastisch steigender Benzin- und Dieselpreise schnell mit erheblichen finanziellen Belastungen verbunden sein.

Auto kaufen, © Pixabay.com/Niek Verlaan
Auto kaufen, © Pixabay.com/Niek Verlaan

Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel führt oft zu einer deutlichen Verlängerung der Fahrtzeiten oder ist allein schon deshalb keine wirkliche Alternative, weil die nächste Haltestelle viel zu schlecht erreichbar ist.

Und bei längeren Wegstrecken eignet sich das Fahrrad ebenso wenig, schließlich will man Kollegen und Kunden nicht völlig verschwitzt und erschöpft gegenübertreten, nachdem man einen fünfzig oder sechzig Kilometer langen Arbeitsweg bewältigt hat. Der Kauf eines Pkws ist deshalb unumgänglich. Dabei stellt sich die Frage, welche Antriebsart unter Umwelt- und Kostenaspekten am vorteilhaftesten ist.

Benziner oder Diesel – die klassischen Alternativen

Spätestens seit auch die Suche nach einer besonders günstigen Tankstelle nur noch zu relativ geringen Preisvorteilen führt und Diesel oftmals sogar teurer als Benzin ist, gelten einige alte Gewissheiten hinsichtlich der Antriebsauswahl nicht mehr. Jahrzehntelang waren Dieselfahrzeuge vor allem für Vielfahrer die erste Wahl, weil ihr etwas höherer Anschaffungspreis sich aufgrund der günstigeren Dieselpreise mit zunehmender Fahrleistung immer mehr relativierte, bis sie schließlich in der Gesamtkostenbetrachtung besser abschnitten als ihre Konkurrenten mit Benzinmotoren.

Inzwischen liegt der Dieselpreis oft über dem Benzinpreis, und zudem hat das Image der Dieselmotoren unter dem Dieselskandal arg gelitten.

Noch immer fordern Käufer von Dieselfahrzeugen im Zusammenhang mit dem VW Dieselskandal Entschädigung, und ihre Chancen stehen dabei nicht schlecht. Gleichwohl wäre es nicht zutreffend, Dieselmotoren wegen höherer Emissionen pauschal als umweltschädlicher einzustufen. Zwar halten viele ältere Dieselfahrzeuge die aktuellen Grenzwerte für die Emission von Stickstoffoxid nicht ein, doch weist beispielsweise das Umweltbundesamt darauf hin, dass Fahrzeuge, die die Normen Euro 6d-TEMP oder 6d erfüllen, deutlich weniger Stickstoffoxid emittieren.

Im Unterschied dazu gebe es bei mit Benzin oder Gas betriebenen Fahrzeugen keine Probleme mit Stickstoffoxid-Grenzwerten, doch seien der Kraftstoffverbrauch und infolgedessen auch die CO2-Emissionen höher als bei Dieselfahrzeugen mit vergleichbarer Motorleistung.

Angesichts des schwindenden Preisvorteils und der etwas unentschiedenen Umweltbilanz könnte es durchaus sein, dass Dieselfahrzeuge zunehmend an Bedeutung verlieren und überwiegend nur noch dort verwendet werden, wo schwere Fahrzeuge oder Anhängelasten zu bewegen sind.

Hybride und batterieelektrische Fahrzeuge als Alternativen

Unter Emissions- und Kraftstoffpreisaspekten können teilelektrifizierte Otto-Hybrid-Modelle eine interessante Alternative zu herkömmlichen Benzinern sein, vor allem, wenn überwiegend im Stadtverkehr gefahren wird. Daneben erobern jedoch auch praktisch emissionsfrei fahrende vollelektrische Modelle immer mehr Marktanteile.

Um hier einen fairen Vergleich anzustellen, müssen allerdings neben den fehlenden Emissionen beim Fahren auch die im Zuge der Herstellung anfallenden hohen CO2-Emissionen einkalkuliert werden.

Nach Angaben des ADAC verliert dieser anfängliche Nachteil von batterieelektrischen Autos jedoch seine Bedeutung, wenn die erreichte Gesamtfahrleistung 50.000 bis 100.000 Kilometer überschreitet. Besonders attraktiv sind Elektrofahrzeuge für diejenigen Pendler, die die Batterie ihres Autos während des Parkens in der Firma oder nachts auf dem heimischen Stellplatz aufladen können.

Eine weitere kostengünstigere Alternative zu Benzin- und Dieselfahrzeugen sind Modelle mit LPG-Motoren, insbesondere wenn die Autogasanlage bereits ab Werk mitgeliefert wird und nicht erst auf eigene Kosten nachgerüstet werden muss.

Im Kostenvergleich schneiden sie signifikant besser ab als andere Verbrenner, vor allem dann, wenn der Gastank möglichst kontinuierlich genutzt wird und der Benzintank nur als Reserve dient. Selbst wenn sich der Preis für Autogas ebenfalls verteuern sollte, dürfte er doch auf absehbare Zeit niedriger bleiben als der Benzinpreis.

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