Tag des offenen Denkmals in Kiel: Einblicke in verborgene Geschichte
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Am Sonntag, 14. September 2025, öffnen sich in Kiel die Türen zu historischen Bauten, die normalerweise verschlossen bleiben. Der Tag des offenen Denkmals steht in diesem Jahr unter dem Motto "Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?" und bietet Bürgern die Chance, Geschichte hautnah zu erleben.

Wann? | Sonntag, 14. September 2025 |
Wo? | verschiedene Orte in der Stadt |
Eintritt: | frei |
Sonderführung im Flandernbunker
Um 15.30 Uhr bietet der Flandernbunker eine kostenfreie Sonderführung an. Dr. Jens Rönnau, Vereinsgründer und Leiter des Flandernbunkers, führt unter dem Titel „Denkmalschutz und Bunker – Der Flandernbunker und die ehemalige U-Boot-Bunkerruine Kilian an der Kieler Förde" durch die Anlage.
Zwölf Bunker stehen in Kiel heute unter Denkmalschutz. Die ehemalige Ruine des U-Bootbunkers "Kilian" war 1991 das erste deutsche Bunkerdenkmal überhaupt. Der Verein Mahnmal Kilian wurde vor 30 Jahren gegründet, um dieses Kulturdenkmal zu erhalten. 1999 erhielt der Verein den Deutschen Preis für Denkmalschutz.
Nach dem Abriss der Kilian-Ruine im Jahr 2000 ersteigerte der Verein die Ruine des Flandernbunkers am Westufer. Dort arbeitet er seitdem zur Vermittlung der Geschichte von Krieg und Nationalsozialismus. Der Eintritt zur Führung ist frei, Spenden sind erbeten.
Führungen durch das ehemalige Marineuntersuchungsgefängnis
Das ehemalige Marineuntersuchungsgefängnis in der Rostocker Straße 1 öffnet seine Türen für Besucher. Denkmalpflegerin Eva Sachs und Stadtplanerin Marle Freitag führen durch das historische Gebäude in der Wik. Sie informieren über die Architektur und erläutern den städtebaulichen Zusammenhang mit dem Marinequartier. Die beiden angebotenen Führungen sind bereits ausgebucht.
Spaziergänge durch NS-Siedlungen in Dietrichsdorf
Stadtarchitektin Jessica Degen-Heuer leitet zwei Spaziergänge durch Siedlungen, die während der Zeit des Nationalsozialismus entstanden sind. Sie erklärt die Entstehungsgeschichte sowie die architektonischen und städtebaulichen Besonderheiten.
Der erste Spaziergang durch das "Afrikaviertel" startet um 12.00 Uhr am Langen Rehm 39 vor dem Stadtteilbüro. Der zweite Gang durch das Quartier am Probsteier Platz beginnt um 14.30 Uhr an der Turnstraße 7 vor dem Stadtteilbüro.
Industriemuseum präsentiert Werftgeschichte
Das Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei am Ostuferhafen bietet ein eigenes Programm. Das Gebäude wurde 1884 nach Plänen des Architekten Heinrich Moldenschardt für die Howaldtswerke gebaut. Es ist das älteste erhaltene Gebäude aus der Kieler Werftgeschichte.
Dr. Constanze Vollborn beginnt um 11.15 Uhr die einstündige Führung "Industriebau mit Geschichte". Um 14.15 Uhr leitet sie eine Gussvorführung, bei der die wesentlichen Arbeitsschritte des Metallgießens vorgestellt werden. Sonja Heinz führt um 16.15 Uhr den Spaziergang "Industriestandort Schwentinemündung – von Werften und Mühlen" durch.
Tonnenleger Bussard öffnet seine Türen
Am Kieler Schifffahrtsmuseum steht ein technisches Denkmal im Mittelpunkt. Die Crew des Vereins Dampfer Bussard e.V. lädt ab 10.00 Uhr auf den Tonnenleger Bussard an der Museumsbrücke ein.
Die Bussard ist der weltweit letzte kohlebefeuerte Tonnenleger und wird derzeit generalüberholt. Das 1905 erbaute Arbeitsschiff wurde 1979 außer Dienst gestellt. Eine engagierte ehrenamtliche Mannschaft ermöglichte die Wiederinbetriebnahme.
Besucherinnen und Besucher können in stündlich angebotenen Führungen das Museumsschiff besichtigen und sich über die Vereinsarbeit informieren. Exklusive Artikel aus dem Bord-Shop stehen zum Verkauf.
Das vollständige Programm des Tags des offenen Denkmals findet sich hier.