Wie bleibt man beim online Weihnachts-Shopping sicher?

Die beste Zeit zum Shoppen steht vor der Tür: Die Einzelhändler sind auf die letzten Wochen vor Weihnachten vorbereitet, denn die Lager sind mit der neuesten Technik, aktuellen Modetrends und funkelnden Juwelen gefüllt. Dank des Internets müssen Kunden noch nicht einmal die eigenen vier Wände verlassen. Online-Shopping ist auch dieses Jahr wieder für viele der ideale Weg, um Weihnachtsgeschenke für die Liebsten zu besorgen.

Weihnachtstüten, © pexels.com/freestocks.org
Weihnachtstüten, © pexels.com/freestocks.org

Doch hier sollte immer die Vorsicht walten, denn bei der Eingabe sensibler Daten wie Bankinformationen stehen auch Cyberkriminelle wieder auf dem Plan. Woran muss man bei der Online-Shopping-Tour in diesem Jahr denken?

Cybersicherheit muss an erster Stelle stehen

Wie wichtig Cybersicherheit ist, zeigt die Existenz von Institutionen wie die ENISA, der europäischen Agentur für Cybersicherheit. Seit 2019 ist der "Cybersecurity Act" in Kraft, der sich auf alle Mitgliedsstaaten der EU ausweitet. Hierbei werden diverse Methoden entwickelt und umgesetzt, um den Verbraucher besser zu schützen.

Dienste werden mit verschiedenen Sicherheits-Leveln und Ähnlichem zertifiziert. Der Umfang der Aufgaben in diesen Gremien nimmt stetig zu. Bei einer Umfrage unter Führungskräften an deutschen Unternehmen ergab, dass 22 Prozent der befragten Unternehmen mindestens einmal in den vergangenen drei Jahren Cyberangriffe oder Datendiebstahl erfuhren. Das sind alarmierende Zahlen, die weiter ansteigen.

Es gibt einige Wege, um sowohl privat als auch beruflich besser geschützt zu sein, die wir noch erklären werden. Ein Begriff, der definitiv immer wieder in Verbindung mit Internetsicherheit auftaucht, ist VPN. "was ist VPN?" fragen sich heute nur noch wenige Leute, denn die virtuellen privaten Netzwerke sind recht populär geworden.

Sie lassen sich schnell und unkompliziert auf PC, Laptop oder Smartphone installieren. Der Datenverkehr wird geschützt, egal ob man sich in Kiel oder anderswo in Deutschland oder der Welt aufhält. Gerade bei den Shopping-Touren zu Weihnachten, die virtuell stattfinden, können diese Anwendungen Sicherheit beim Bezahlen bieten, denn der Datenverkehr wird verschlüsselt weitergeleitet.

Betrügerische Online-Shops aufdecken

Nicht alle Online Shops sind automatisch sichere und seriöse Anbieter. Mitunter verstecken sich hinter den anonymen Websites Betrüger und Kriminelle, die glauben, schnell an Geld zu kommen. Deshalb sollte jeder beim Besuch einer Einkaufs-Website auf diese Dinge achten:

  • Impressum: Ein Blick aufs Impressum sollte schnell Aufschluss geben, ob eine Plattform ein echtes und seriöses Geschäft ist. In der EU ist das Impressum auf der Website Pflicht. Es enthält den Namen und die Rechtsform des Unternehmens, die verantwortlichen Personen, Anschrift, E-Mail-Adresse und die Angabe des Handelsregisters. Sollte das Impressum fehlen, ist das ein erster Grund, stutzig zu werden.
  • URL und Domain: Betrüger nutzen gern sehr bekannte Marken oder Website-Namen und wandeln diese leicht ab. Aus einem einfachen .de am Ende der Adresse wird ein .de.com oder Ähnliches. Hier ist Vorsicht geboten, um keiner Täuschung zum Opfer zu fallen. Außerdem muss immer das Sicherheitsschloss und "https" vor der Adresse im Browserfenster erscheinen.
  • Gütesiegel: Diese Siegel sind ein guter Hinweis auf die Qualität eines Online-Shops. Mit einem Klick auf das angegebene Gütesiegel zeigt sich schnell, ob dieses tatsächlich an den Händler vergeben wurde. Bilder von Gütesiegeln ohne die entsprechende Verlinkung sind sehr verdächtig.
  • Allgemeinen Geschäftsbedingungen AGB: In den AGBs sollten klar und deutlich die Regeln für Bestellungen im Netz niedergeschrieben sein. Was bei Umtausch, Rücksendungen oder beim Versand passiert, sind wichtige Punkte, die klar erklärt werden sollten.
  • Eindeutiger Bestell-Button: Um Verwechslungen vorzubeugen, fordert der Gesetzgeber, dass der abschließende Bestellschritt deutlich zu erkennen ist. Klare Formulierungen wie "Kaufen", "Jetzt einkaufen" oder "Kostenpflichtig bestellen" sind auf seriösen Seiten zu finden. Wird hingegen nur von "Anmelden", "Abschließen" oder ähnlich vagen Formulierungen gesprochen, dann kann das auf fehlende Seriosität hinweisen.
  • Zahlungsmethoden: Sichere Online Plattformen bieten in der Regel mehrere Bezahloptionen an. Banküberweisung, Kreditkarte, Paypal, Rechnung und Nachnahme sind typische Möglichkeiten. Sollte bei einer Plattform nur die Option Vorkasse angeboten werden, sollte man definitiv die Finger davon lassen.
  • Preisbarometer: Obwohl jeder wohl gern nach Schnäppchen Ausschau hält, sind besonders niedrige Preise ein Grund für Misstrauen. Liegen die Preise besonders stark unter dem generellen Marktniveau, dann kann es sich durchaus um eine betrügerische Plattform handeln. Bestellungen, die dann vielleicht auch noch per Vorkasse bezahlt wurden, kommen hier wahrscheinlich gar nicht an.
  • Kundenfeedback: Andere Kunden geben schnell Bewertungen auf Seiten wie Trustpilot oder anderen Bewertungsplattformen ab, wenn es sich um betrügerische Online-Shops handelt. Es lohnt sich, den Ruf der Website vor der ersten Bestellung zu recherchieren.
Online-Shopping, © pexels.com/PhotoMIXCompany
Online-Shopping, © pexels.com/PhotoMIXCompany

Diese Sicherheitsmaßnahmen sind sinnvoll

Es gibt diverse Sicherheitsmaßnahmen, mit denen jeder das Risiko von Datenverlust oder einen Hackerangriff deutlich reduzieren, wenn nicht sogar fast ganz auf Null bringen kann. Die Malwares und Schadstoff-Softwares entwickeln sich im gleichen Rhythmus wie die Sicherheitsanwendungen, weshalb es besonders wichtig ist, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Die folgenden Tipps sollte man nicht außen vor lassen:

  • Sichere Passwörter und Login-Daten: Sichere Passwörter sind das A und O, um Datenklau zu verhindern. Vor allem sollten diese immer unterschiedlich sein, denn ist ein Passwort durch Zufall entschlüsselt, können die Hacker nur auf dieses Konto zugreifen. Ist das Passwort bei allen Plattformen gleich, erhalten Cyberkriminelle Zugang zu viel mehr sensiblen Daten. Ein Passwort sollte eine beliebige Kombination aus mindestens acht Zeichen sein, die Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen enthalten.
  • Regelmäßige Aktualisierungen: Mittlerweile gibt es eine Unzahl an Apps und Applikationen, die zum Teil als native App von Online-Shops agieren. Hier immer auf dem neuesten Stand zu sein, ist entscheidend. Die Softwareentwickler bringen immer wieder Updates heraus, um bestehende Bugs oder Sicherheitslücken zu schließen. Das ist besonders bei den vielfältigen Bezahl-Apps und generell beim Betriebssystem des Gerätes angebracht.
  • VPN für sicheren Datentransfer: Wer auf Nummer sicher gehen will, nutzt ganz einfach ein VPN. Dieses virtuelle private Netzwerk verschlüsselt die gesendeten Daten zusätzlich. Dritte haben keinen Zugriff auf Zahlungsinformationen oder andere persönliche Daten. Zusätzlich wird die IP–Adresse des Nutzers verborgen, weshalb das Surfen im Netz anonym wird. Das gilt vor allem, wenn in öffentlichen Wlan-Netzen eingekauft wird.

Fazit: Sicher Shoppen auch zu Weihnachten ist kein Problem

Wer die wichtigsten Sicherheitstipps beachtet, sollte auch in diesem Jahr keine Probleme beim digitalen Online-Shoppen haben. Sichere Passwörter, gegebenenfalls VPN-Verbindungen, aktualisierte Systeme und Apps und ein Blick auf die AGBs sorgen dafür, dass Ihr Einkaufstrip zum Erfolg wird. Gerade bei den neuen Bezahl-Apps sind sichere Passwörter und 2-Faktor-Authentifizierung essenziell für geschützte Transaktionen.

Die EU hat außerdem diverse Normen implementiert, wie den offensichtlichen Bestell-Button, Auszeichnungs-Verpflichtungen und Ähnliches, damit Verbraucher betrügerische Plattformen schneller erkennen können. Diese Informationen zu nutzen ist Gold wert, um entspannt und sicher in den Online Shops die Geschenke für die Liebsten zu finden.

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