Ausstellungseröffnung der Kunsthalle Kiel mit multimedialer Installation von Wagehe Raufi

Während der sanierungsbedingten Schließung der Kunsthalle zu Kiel bringt die Reihe "Pop-up Kunsthalle zu Kiel" zeitgenössische Kunst an unerwartete Orte in der Stadt. Vom öffentlichen Raum über Zwischennutzungen bis hin zu Gastspielen entstehen in diesem Jahr neue, ortsbezogene Produktionen. Den Auftakt bildet die multimediale Installation "Das geliehene Haus – Shell in Transition" der in Berlin lebenden Künstlerin Wagehe Raufi im Glasvorbau des Sunder-Plassmann-Baus der Kunsthalle.

Glasvorbau mit Videoscreen, der eine Kunstinstallation zeigt
Videoinstallation von Wagehe Raufi in der Kunsthalle Kiel, © kiel-magazin.de

Wagehe Raufi verwandelt Glasvorbau in farbenfrohes Terrarium

Die wellenartigen Installationen ändern ihre Wirkung je nach Lichteinfall und Tageszeit. Im Vorbeigehen können Besucher die Installation durch die Glasscheiben betrachten und immer wieder neue Facetten entdecken. Die Installationen bestehen aus ungewöhnlichen Materialien wie Agar Agar und Algen, die der Künstlerin als Gestaltungsmittel dienen.

Einsiedlerkrebs erforscht abstrakte und konkrete Wohnräume

Ein zentrales Element der multimedialen Installation ist eine Videoarbeit, die einen nackten Einsiedlerkrebs ohne schützendes Muschelgehäuse zeigt. In dem Video macht sich der Krebs verschiedene abstrakte und konkrete Wohnräume zu eigen, unterlegt mit atmosphärischen Unterwassergeräuschen. Raufi schafft damit eine Verbindung zwischen der Tier- und Menschenwelt.

Kunsthalle möchte zeitgenössische Kunst in den Alltag integrieren

Zur feierlichen Eröffnung der Ausstellung sprachen Dr. habil. Regina Gödecke sowie Kuratorin Muriel Meyer. Sie betonten die Intention der Kunsthalle Kiel, mit dem Pop-up-Programm der Kunsthalle zu Kiel zeitgenössische Kunst während der Schließungsphase an ungewöhnlichen Orten der Stadt zu präsentieren und so in den Alltag der Menschen zu integrieren.

"Wagehe Raufi ist die ideale Künstlerin, um dieses Anliegen umzusetzen", erklärte Meyer. In ihren Arbeiten erkunde sie die Erfahrungswelten von analogen und digitalen Räumen sowie deren Verhältnis zueinander. Mit der Installation im Glasvorbau verwandele sie die Kunsthalle in ein farb- und materialprächtiges Terrarium, das Passantinenn und Passanten zum Stehenbleiben einlädt.

Künstlerinnengespräch und Filmvorführung vertiefen die Auseinandersetzung

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Um Interessierten die Möglichkeit zu geben, noch tiefer in Raufis künstlerische Arbeit einzutauchen, lädt der Schleswig-Holsteinische Kunstverein am 28. Mai zu einem Künstlerinnengespräch mit anschließender Filmvorführung ein. Dort wird Raufi gemeinsam mit Kuratorin Meyer über ihre Videoarbeiten "Ornamental Hermit" und "Das geliehene Haus – Shell in Transition" sprechen.

Im Anschluss wird der von der Künstlerin ausgewählte Dokumentarfilm "Koyaanisqatsi" von Godfrey Reggio gezeigt. Der Film bietet mit seinen eindrucksvollen Stadt- und Naturlandschaften sowie der eigens komponierten Musik von Philip Glass spannende Verbindungen zu Raufis Arbeiten. In der Gesprächsrunde sollen diese Bezüge herausgearbeitet und diskutiert werden.

Weitere Pop-up-Ausstellungen in Planung

Mit Wagehe Raufis Installation ist der Auftakt für das Pop-up-Programm der Kunsthalle Kiel gelungen. Schon im Herbst wird die nächste Künstlerin die Stadt bespielen: Maruša Sagadin wird mit ihren farbenfrohen Arbeiten, die sich zwischen Architektur, Skulptur und Malerei bewegen, den Alten Markt in Kiel erobern. Parallel dazu ist eine Ausstellung im Pop-up-Pavillon geplant, die von einem umfangreichen Vermittlungsprogramm zum Mitmachen begleitet wird.

Neben den Pop-up Projekten zeigt die Kunsthalle im Sommer rund 55 Werke des Stifterkreises in der Herbert Gerisch-Stiftung in Neumünster, darunter Arbeiten von Miriam Cahn, Alicja Kwade, Jeppe Hein und Ulrike Ottinger. Der 1978 gegründete Stifterkreis fördert die Kunsthalle insbesondere durch Kunstankäufe, die als Dauerleihgaben zur Sammlung gehören.

Zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum

"Unser Ziel ist es, während der Schließung der Kunsthalle möglichst viele Menschen in Kiel mit zeitgenössischer Kunst in Berührung zu bringen", betont Dr. Gödecke. Die Pop-up-Ausstellungen biete die Chance, Kunst an unerwarteten Orten zu entdecken und neu zu erleben. Sie freue sich sehr, dass wir mit Wagehe Raufi und Maruša Sagadin zwei besonndere Künstlerinnen für unser Projekt gewinnen konnten.

Die multimediale Installation "Das geliehene Haus – Shell in Transition" von Wagehe Raufi ist noch bis zum 31. August 2025 täglich rund um die Uhr im Glasvorbau der Kunsthalle Kiel zu sehen. Weitere Informationen zum Pop-up-Programm der Kunsthalle Kiel gibt es auf der Website des Museums.

Ortsinformationen

Kunsthalle zu Kiel (Christian-Albrechts-Universität)
Düsternbrooker Weg 1
24105 Kiel
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