"Marine, Werften, Segelsport": Dauerausstellung in der Fischhalle
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Das Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum präsentiert in der historischen Fischhalle am Fördeufer seine Dauerausstellung zur maritimen Geschichte der Stadt Kiel. Nach einer Sanierung im Jahr 2014 erstrahlt die Ausstellung seitdem in neuem Glanz.

Exponate und Themeninseln
Das Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum in der historischen Fischhalle am Fördeufer zeigt auf rund 600 Quadratmetern eine umfangreiche Dauerausstellung zur Seefahrtsgeschichte der Stadt. Herzstück der Ausstellung sind die rund 800 historischen Exponate.
Dazu gehören 60 filigran gearbeitete Schiffsmodelle unterschiedlichster Typen wie Frachter, Passagierschiffe, Kreuzer, U-Boote oder Segeljachten. Sie dokumentieren die verschiedenen Epochen der Seefahrt von den Großseglern bis zu den modernen Motorschiffen.
Ergänzt wird die Sammlung durch zwei Originalboote – ein Finn Dinghi von Olympia 1972 und ein über 200 Jahre alter Fischerkahn aus Ellerbek – sowie das Wracksegment eines Klein-U-Boots vom Typ "Seehund".
Weitere Glanzlichter sind 70 Gemälde bekannter Marinemaler, Grafiken, Fotos und Plakate sowie nautisches Gerät, Pokale, Buddelschiffe und kunstvoll verzierte Alltagsgegenstände aus Wal- und Fischbein, sogenannte Scrimshaws. Zu den jüngsten Neuerwerbungen zählen ethnografische Objekte aus der Kolonialzeit.
Eine großzügige Freifläche in der Mitte der Halle dient als Ausgangspunkt für die Erkundung der einzelnen Themeninseln. Vier Bereiche – Marine, Werften, Segelsport und Hafenstadt – beleuchten in chronologischen Rundgängen verschiedene Aspekte der Kieler Seefahrtsgeschichte.
Durchgänge zu den umliegenden Kabinetten bieten Einblicke in Sonderthemen wie den Kolonialhandel, den Matrosenaufstand von 1918 oder den U-Boot-Bau. Auch Erfindungen wie der Kreiselkompass und das Echolot oder der Bau des Nord-Ostsee-Kanals werden hier thematisiert.
Stadtgeschichte und maritime Gegenwart
Eine zentrale Rolle in der Ausstellung nimmt die Marine ein, die als Antrieb der Kieler Stadtentwicklung gilt. Von ihr abhängig waren auch die Werften und der Segelsport, während die zivile Schifffahrt weniger gefördert wurde.
Die einseitige Ausrichtung auf das Militär brachte Kiel einen rasanten Aufschwung, aber auch Krisen und Zerstörung. Die Ausstellung beleuchtet auch diese Schattenseiten, etwa anhand von Werken des Kieler Malers Harald Duwe.
Durch die großen Panoramafenster fällt immer wieder der Blick auf Förde und Hafen. So entsteht eine eindrucksvolle Verbindung zwischen der Stadtgeschichte im Museum und der maritimen Gegenwart draußen.
Führungen und Begleitprogramm
Zur Dauerausstellung bietet das Museum Führungen für Gruppen und Einzelbesucher an, die derzeit aber nur eingeschränkt möglich sind. In Planung sind ein mehrsprachiger Audioguide, ein Museumsführer in Buchform sowie museumspädagogische Programme.
Das Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum wurde 1978 gegründet und ist heute eines der wichtigsten Museen der Landeshauptstadt. Sein Domizil, die ehemalige städtische Fischhalle, wurde 1910 errichtet und steht seit 1972 unter Denkmalschutz. Der Eintritt ist kostenlos und das Museum kann von Dienstag bis Sonntag zwischen 10.00 und 18.00 Uhr besucht werden.