Kieler Kunsthalle für umfangreiche Sanierung geschlossen

Die Kieler Kunsthalle, eine der bedeutendsten kulturellen Institutionen Schleswig-Holsteins, befindet sich in Veränderung. Seit dem 25. September 2023 hat das renommierte Museum für eine umfassende Sanierung seine Pforten geschlossen. Gemeinsam mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und dem Land Schleswig-Holstein hat die Kunsthalle ehrgeizige Pläne für die Zukunft des denkmalgeschützten Gebäudes im Düsternbrooker Weg entwickelt.

Die Kunsthalle im Jahr 1989, © Stadtarchiv Kiel
Die Kunsthalle im Jahr 1989, © Stadtarchiv Kiel

Ziel ist es, das Haus fit für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu machen und den Besuchern nach der Wiedereröffnung im Jahr 2028 ein noch attraktiveres Kulturerlebnis zu bieten.

Seit der letzten Erweiterung in den 1980er Jahren haben sich die Anforderungen an einen modernen Museumsbetrieb grundlegend gewandelt. Die Sanierung soll die Kunsthalle auf den neuesten Stand bringen und dabei höchste Ansprüche in puncto Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit erfüllen. Zu den geplanten Maßnahmen gehören:

  • Installation einer betriebskostenarmen und energieeffizienten Haustechnik
  • Umsetzung zukunftsweisender Beleuchtungskonzepte
  • Integration digitalisierter Präsentationsformate
  • Optimierung der Lagerungsbedingungen für die Kunstwerke
  • Verbesserung des Brandschutzes und Arbeitsschutzes
  • Ertüchtigung der allgemeinen Bausubstanz
  • Schaffung von Barrierefreiheit
  • Anpassung des Raumbedarfs an aktuelle Erfordernisse

Claudia Ricarda Meyer, Kanzlerin der CAU, betont die Notwendigkeit dieser Schritte: "Dank der Investition des Landes und mit zusätzlichen Bundesmitteln aus dem Programm KulturInvest können wir jetzt starten." Erstmals werde die Kieler Universität mit ihrem Gebäudemanagement dabei die Rolle der Bauherrin übernehmen.

Dr. Anette Hüsch, Direktorin der Kunsthalle, sieht in dem Projekt weit mehr als eine rein bauliche Maßnahme. Für sie ist die Sanierung eine einmalige Chance, das Haus fit für die Zukunft zu machen und seine Attraktivität für die Besucher deutlich zu steigern: "Neben den zwingend notwendigen technisch-baulichen Erneuerungen und Restrukturierungen wird die Baumaßnahme auch zu einer deutlichen Attraktivierung des Hauses mit Blick auf die Aufenthaltsqualität unserer Besuchenden führen."

Konkret geplant ist zum Beispiel ein zur Stadt und zum Schlossgarten hin offenes Café mit Terrasse, das die einzigartige Lage an der Kieler Förde optimal nutzt. Auch die Ausstellungsräume und Bereiche für Bildung und Vermittlung sollen modernisiert und neu strukturiert werden. "Die Sanierung ist auch dringend notwendig für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Kunsthalle im Hinblick auf nationale und internationale Standards im Kunst- und Klimaschutz", so Hüsch.

Das Land Schleswig-Holstein und der Bund lassen sich diese Zukunftsinvestition einiges kosten. Insgesamt fließen rund 49,5 Millionen Euro in die Sanierung des historischen Gebäudes. 30 Millionen Euro davon stammen aus dem Infrastruktur-Modernisierungsprogramm IMPULS des Landes, weitere 19,5 Millionen steuert der Bund aus dem Programm KulturInvest bei.

Kulturministerin Karin Prien betont die Bedeutung der Kunsthalle als kulturelles Aushängeschild des Landes: "Als reines Kunstmuseum ist das Haus in Schleswig-Holstein beispiellos." Sie freut sich, dass die Einrichtung durch die Sanierung noch weiter an Attraktivität gewinne und die Sammlung optimal geschützt werde.

Kunst auch während der Schließung

Museumsdirektorin Hüsch verspricht, dass die Kunsthalle auch während der Schließungsphase präsent bleiben wird. Geplant sind Ausstellungen und Veranstaltungen an anderen Orten in Kiel sowie digitale Formate. Gleichzeitig gehen wichtige Aufgaben wie die Restaurierung von Kunstwerken, die Digitalisierung der Sammlung und die Provenienzforschung ohne Unterbrechung weiter. Das aktuelle Programm findet ihr unter kunsthalle-kiel.de.

Quelle:  Kunsthalle-kiel.de
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