Kieler Parkleitsystem

Autofahrer können in der Kieler Innenstadt leicht einen freien Platz im Parkhaus finden: Die Landeshauptstadt besitzt ein elektronisch gesteuertes Parkleitsystem, das den Weg zu Parkhäusern, Tiefgaragen und Großparkplätzen weist und zudem die ...

Kieler Parkleitsystem
Kieler Parkleitsystem

Autofahrer können in der Kieler Innenstadt leicht einen freien Platz im Parkhaus finden: Die Landeshauptstadt besitzt ein elektronisch gesteuertes Parkleitsystem, das den Weg zu Parkhäusern, Tiefgaragen und Großparkplätzen weist und zudem die Zahl der jeweils freien Stellplätze anzeigt.

Das Parkleitsystem ist als Teil des Verkehrs-System-Managements der Landeshauptstadt Kiel zu verstehen. Im Zusammenspiel mit dem Verkehrsrechner und der Ampelsteuerung wird eine bessere Auslastung der Parkhäuser und eine Verminderung des Parksuchverkehrs erreicht.

An dem Projekt sind 16 Parkhäuser und drei große Parkplätze beteiligt. Zu diesen Plätzen werden Autofahrer durch Hinweisschilder und moderne Anzeigetafeln geführt. An den Zufahrtstraßen zur Innenstadt werden Schilder aufgestellt, die die Autofahrer auf einen Parkleitring leiten. Kennzeichen dieser Vorab-Informationen sind das Parkleitsystem-Piktogramm (großes P von Pfeilen umkreist, weiß auf blauem Grund) und der Hinweis auf den jeweiligen Parkleitring. Von den Parkleitringen aus führen Wegweiser (mit Anzeige der freien Plätze im Gebiet) zum Ziel. An den Parkhäusern und Tiefgaragen selbst informieren die elektronischen Anzeigen über die Zahl der freien Abstellmöglichkeiten. Autofahrer können also nicht nur erkennen, ob ein Parkhaus frei oder besetzt ist. Sie erhalten auch Auskunft darüber, wie viele Plätze zur Verfügung stehen. Die über den Verkehrsrechner ständig aktualisierten Restplatzanzeigen nutzen die LCD-Technik (Flüssigquarz) und sind somit besonders gut lesbar.

Parkraumbewirtschaftung: Billiger und flexibler parken

Mit der Umstellung auf den Euro Anfang 2002 kam es in der Kieler Innenstadt auch zu Änderungen der Parkraumbewirtschaftung: Das Parken wurde billiger, die Zeit der Bewirtschaftung mit Parkgebühren oder Parkscheibe wurde verkürzt, die Parkzeiten wurden flexibler und außerhalb der Innenstadt sollten Parkscheinautomaten abgebaut werden. Auch dieses neue Konzept soll dazu beitragen, den Wirtschafts- und Einkaufsstandort Kiel zu stärken.

Ziel der Stadt ist es, durch Sicherung des Parkplatzangebotes und akzeptable Bewirtschaftungsformen die Konkurrenzsituation der Stadt hinsichtlich des Angebots an Handel und Dienstleistungen gegenüber dem Umland zu sichern. Dies gilt für die Innenstadt wie für die Stadtteilzentren.

"In erster Linie sollen die öffentlichen Parkflächen in der Innenstadt und in den Stadtteilzentren Besuchern - Kunden und auch Touristen - zur Verfügung stehen", betont Klein-Knott. "Kiel verfügt im Vergleich zu anderen Städten in der Bundesrepublik über ein sehr gutes Angebot an Parkplätzen. Etwa 9.500 Parkplätze stehen in der Innenstadt und ihren Randlagen zur Verfügung". Dieses Angebot gelte es, vorrangig und bedarfsgerecht für den Wirtschaftsstandort vorzuhalten. Dafür sei eine Bewirtschaftung des Parkplatzangebotes unerlässlich.

Parkleitsystem im Internet

Unter www.kiel.de/parken ist auf einen Blick zu sehen, welche Parkhäuser und großen Parkplätze noch freie Plätze haben. Die Daten des elektronischen Parkleitsystems sorgen für eine ständige Aktualisierung der Internet-Übersicht. Laufend aktualisierte Diagramme geben Auskunft über den Auslastungsgrad der jeweiligen Parkhäuser und Parkplätze, die an das System angeschlossen sind.

Das Internetangebot www.parkinfo.com von BMW informiert über das Parkhaus oder den Parkplatz mit Angaben zu freien Plätzen, Preisen und Öffnungszeiten. Die Daten des Kieler Parkleitsystems werden außerdem an die Internetseite www.ADAC.de geliefert.

Insbesondere die Gäste der Kreuzfahrtschiffe, der Fährschiffe nach Skandinavien und ins Baltikum nutzen den Internetdienst, um Parkplätze im Voraus bei den zehn verschiedenen Parkhausbetreibern zu buchen. Insgesamt wurden jährlich etwa 15.000 Aufrufe für das Parkleitsystem im Internet registriert, ein Viertel davon allein zur Kieler Woche. Zur Kieler Woche melden sich viele Reisebüros und Firmen, um Parkplätze zu reservieren. Seit 2001 verfügt die Landeshauptstadt Kiel über eine elektronisch gesteuerte Wegweisung zu 16 verschiedenen Parkhäusern und größeren Parkplätzen. Insgesamt sind im System 6.000 der 9.000 Parkplätze in der Innenstadt verkabelt und an 45 Standorten mit 68 Anzeigetafeln verknüpft. Nicht enthalten sind die typischen Parkplätze am Fahrbahnrand. In diesem Jahr wurden auf Anregung und Bedenken verschiedener Nutzergruppen Schilder nachgerüstet, um Lücken im System zu schließen. Die Vorteile des Leitsystems werden dabei überwiegend in der Zeitersparnis bei der Suche nach dem Parkhaus gesehen.

Insgesamt ist der Auslastungsgrad der Parkhäuser und Großparkplätze seit der Eröffnung des Parkleitsystems um etwa 20 Prozent gestiegen. In der Regel liegt die Auslastung bei 60 Prozent, bei Großveranstaltungen und während der Vorweihnachtszeit bei 90 bis 100 Prozent.

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