250 Jahre Zoologisches Museum Kiel und eine Krabbe für Daniel Günther
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Das Zoologische Museum Kiel feiert 250 Jahre voller Entdeckungen, beeindruckender Sammlungen und einer besonderen Höhlenkrabbe, die sogar dem Ministerpräsidenten gewidmet ist.

Das 250-jährige Jubiläum des Zoologischen Museums Kiel steht ganz im Zeichen wissenschaftlicher Highlights. Bei einem feierlichen Festakt erhält Ministerpräsident Daniel Günther eine nach ihm benannte Krabbe, die neu entdeckte Art Erebusa danielguentheri.
Die Entdeckung der Krabbe Erebusa danielguentheri
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entdeckten die neue Krabbenart in den Kalksteinhöhlen von Laos. Die Sensation verdankt das Museum dem Engagement junger Forschender, die in internationaler Zusammenarbeit die Art wissenschaftlich beschrieben und Kiel damit ein weiteres Alleinstellungsmerkmal verschaffen. Für die Studentin Myria Schröder wurde daraus ein Bachelorarbeitsthema. Und am Ende eine wissenschaftliche Sensation, die in der offiziellen Übergabe an Ministerpräsident Daniel Günther gemündet ist.
Ein Zeichen für Biodiversitätsforschung
Die Benennung der Krabbe nach dem Ministerpräsidenten macht auf die Bedeutung von Naturkundemuseen und Biodiversitätsforschung aufmerksam. Für das Museum ist das ein Appell, den Schutz biologischer Vielfalt weiter voranzutreiben. Die nach ihm benannte Höhlenkrabbe findet sich nur in einer einzigen Höhle in Laos und sollte diese durch Verschmutzung betroffen werden, stünde diese Art unmittelbar vor dem Aussterben.
Wissenschaft mit Geschichte
Das Museum wurde 1775 von Johann Christian Fabricius gegründet und entwickelte sich zu einem Zentrum der Meeresbiologie, Zoologie und Ökologie. Begriffe wie Plankton und Biozönose entstanden hier und prägen die heutige Forschung.
Der Museumsbau von Martin Gropius war der erste, der Ausstellungsräume und wissenschaftliche Bereiche trennte. Dieses Konzept setzte Maßstäbe für Naturkundemuseen weltweit und betont die innovative Kraft des Hauses.
Einzigartige Sammlungen und Forschung
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Mit über sechs Millionen Objekten besitzt das Museum eine der bedeutendsten zoologischen Sammlungen Europas. Besonders wertvoll sind die Fabricius-Käfersammlungen und die lückenlosen Zeitserien aus Nord- und Ostsee, die Veränderungen wie Klimawandel und Artensterben dokumentieren.
Durch diese Sammlungen lässt sich der Einfluss von Industrialisierung und Umweltveränderungen seit dem 19. Jahrhundert nachvollziehen. Das macht das Museum zu einem unverzichtbaren Ort für Wissenschaft und Bildung.
Mit jährlich bis zu 60.000 Besuchenden ist das Zoologische Museum ein zentraler Bildungsort in Schleswig-Holstein. Rund 3.000 Schülerinnen und Schüler erleben hier Naturkunde hautnah und profitieren von interaktiven Angeboten.
Verbindung von Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft
Das Museum versteht sich als Schaufenster der Universität und identitätsstiftender Ort für das Land. Es verbindet Forschung, kulturelles Erbe und gesellschaftlichen Auftrag auf einzigartige Weise.
Die Jubiläumsausstellung wird durch die Enthüllung eines 3,8 Meter langen Ichthyosaurus-Fossils gekrönt. Das Fossil ist eine Dauerleihgabe und steht für die Partnerschaft mit anderen Naturkundemuseen, ein weiteres Highlight im Ausstellungsangebot.
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