Die private Altersvorsorge: Wichtiger denn je
Ratgeber Gesundheit & Lebenshilfe
Wer heute im erwerbsfähigen Alter ist und einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgeht, kann kaum noch damit rechnen, im Alter allein von der gesetzlichen Rente leben zu können. Der Grund hierfür liegt im demografischen Wandel, der den Generationenvertrag zwischen Einzahlern und Rentenempfängern zunehmend infrage stellt.

Umso wichtiger ist es, so früh wie möglich privat vorzusorgen, um den eigenen Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten.
Die verschiedenen Möglichkeiten der Vorsorge
Prinzipiell kann sich das Einkommen im Alter aus mehreren Komponenten zusammensetzen: der gesetzlichen Rentenversicherung, staatlich geförderten Vorsorgemaßnahmen wie die Riester- oder die Rürup-Rente sowie der betrieblichen Altersvorsorge (bAV).
Sie alle tragen in unterschiedlicher Weise zur Sicherung des Lebensstandards im Alter bei, wobei die Kombination der einzelnen Komponenten von der persönlichen Lebenssituation, den Möglichkeiten und dem beruflichen Background des Einzelnen abhängt.
Ein weiteres Fundament für die finanzielle Absicherung im Alter ist die private Altersvorsorge, bei der Geld aus dem Nettoeinkommen in Versicherungen eingezahlt oder am Kapitalmarkt investiert wird. Gerade diese Form der Vorsorge gewinnt vor dem Hintergrund sinkender staatlicher Renten immer mehr an Bedeutung.
Privat für später ansparen – mit Rentenversicherungen und ETFs
Ein Mittel zur eigenen Vorsorge ist die private Rentenversicherung. Mit ihren monatlichen Auszahlungen zusätzlich zur gesetzlichen Rente hilft sie, das Alterseinkommen aufzupolstern. Es gibt verschiedene Varianten: Da wäre die klassische Rentenversicherung mit garantierter Verzinsung, ein fondsgebundenes Modell mit erhöhten Renditechancen sowie eine als "Neue Klassik“ bekannte Variante.
Während die klassische private Rentenversicherung aufgrund von niedrigen Zinsen wenig Rentabilität aufweist, punktet die fondsgebundene Version mit mehr Rendite, verlangt vom Versicherungsnehmer aber auch mehr Mut zum Risiko. Policen der "Neuen Klassik“ wurden hingegen als Alternative zu klassischen Rentenversicherungen ins Leben gerufen – sie haben weniger Garantien bei den Versicherungsleistungen, versprechen dafür aber ebenfalls eine höhere Rendite, denn der Versicherungsanbieter kann einen Teil der Beiträge für die Versicherung in Aktien oder andere Anlagen investieren.
Eine immer beliebtere Alternative zu Rentenversicherungen sind Sparpläne für Exchange Traded Funds (ETFs), die in ihrem Portfolio die Zusammensetzung – und damit die Wertentwicklung – eines Aktienindex wie zum Beispiel den Dow Jones Index nachbilden.
ETFs haben für Kleinanleger gleich mehrere Vorteile: Zunächst sind sie meist breit gestreut, denn sie investieren gleichzeitig in eine große Anzahl von börsennotierten Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen. Zudem kommen sie ohne einen Fondsmanager aus, was Kosten einspart.
Und: Im Gegensatz zu Rentenversicherungen bleibt man bei der Investition in ETFs flexibel, denn die Anteile können jederzeit an der Börse wieder verkauft werden – was man allerdings vermeiden sollte, denn die Rendite steigt durch den Zinseszins-Effekt in späteren Jahren überproportional an. Auch deshalb ist es von Vorteil, mit einem ETF-Sparplan früh zu beginnen und ihn über einen möglichst langen Zeitraum bis zum Renteneintritt laufen zu lassen. Zumal auf lange Sicht die Schwankungen an der Börse bestmöglich austariert werden.
Tipps für den Start
Doch wie startet man seine private Altersvorsorge? Darauf gibt ein Video auf der YouTube-Seite des Finanzdienstleistungsunternehmens tecis erste Antworten. So ist es zunächst wichtig, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wie viel Geld man im Alter braucht, um seinen Lebensstandard zu halten und dabei finanziell selbstbestimmt zu sein.
Dabei hilft ein Vergleich zwischen der zu erwartenden gesetzlichen Rente und dem Betrag, den man heute zur Lebensführung benötigt. Reicht die Rente nicht aus, entsteht eine Rentenlücke, die mit der privaten Altersvorsorge geschlossen werden muss, wobei auch die Inflation zu berücksichtigen ist.
Als Nächstes steht laut dem tecis-Beitrag die Vorsorge mit einem durchdachten Sparplan an, mit breit gestreuten Investments. Das geht nicht ohne die damit verbundenen Risiken, aber vor allem bei einem frühen Ansparzeitpunkt kann die Rentenlücke durch die guten Renditechancen, dem Zinseszins-Effekt und dem langfristigen Ausgleich möglicher Verluste verkleinert werden.
Zudem wird im tecis-Video betont, dass der Sparplan so gestaltet sein sollte, dass bei unvorhergesehenen, plötzlich auftretenden Kosten nicht auf das angesparte Kapital zurückgegriffen werden muss, damit die Rendite nicht geschmälert wird. Wer Tipps wie diese berücksichtigt, kann gemäß den Finanzexperten von tecis unter Umständen sogar früher in Rente gehen.