Tipps für Wartung, Pflege und Einwintern von Reisemobilen

Wer mit dem Reisemobil unterwegs ist sollte auf Nummer Sicher gehen und stets mit einem voll funktionsfähigen Fahrzeug unterwegs sein. Der TÜV NORD gibt Tipps für die Wartung, Pflege und das Einwintern von Reisemobilen.

Wohnwagen im Winter, © MrGajowy / pixabay.com
Wohnwagen im Winter, © MrGajowy / pixabay.com

Nils Vogel von der TÜV NORD-Station Kiel sagt: "Beachtet man bei der Wartung, der Pflege und beim Einwintern einige Ratschläge, ist man auch langfristig mit einem verlässlichen und ansehnlichen Reisemobil unterwegs."

Wartung und kleiner Check

Natürlich ist die Werkstatt des Händlers bzw. des Herstellers des Basisfahrzeugs der erste Ansprechpartner bei Wartung und Inspektion. Dennoch kann der Reisemobilist auch vor, während und nach der Reise kleine Wartungen im Motor selbst durchführen.

  • Generell sollte man den Reifenluftdruck und die Flüssigkeiten des Motors – Motoröl, Bremsflüssigkeit, Kühlflüssigkeit und Servolenkungsöl – immer im Auge behalten und nach Bedarf auffüllen.
  • Unkompliziert ist das Auffüllen der Scheibenwaschanlagen.

Auch der Wohnaufbau verdient Aufmerksamkeit:

  • Mit einem speziellen Pflegemittel bleiben die vielen Gummidichtungen von Türen, Fenster und Stauklappen länger elastisch.
  • Im Frühjahr sollte man das gesamte Frischwassersystem entkeimen.
  • Darüber hinaus sollte man die Dichtigkeitsprüfung durchführen lassen und stets nach heftigen oder andauernden Niederschlägen auf Undichtigkeiten kontrollieren.
  • Obwohl die Gasanlage alle zwei Jahre durch einen Sachverständigen geprüft wird, sollte man stets ein Auge auf die Verschraubungen der Gasleitung und den Gummischlauch werfen.
  • Beim Herd kann einfach kontrolliert werden, ob die Zündsicherung arbeitet: einfach die Flamme ausblasen und warten ob nach einigen Sekunden die Gaszufuhr abschaltet.

Erster Schritt – die Wagenwäsche

In der Regel dürfen Fahrzeuge nicht auf dem eigenen Grundstück gewaschen werden. Dies ist auch nicht notwendig, denn viele "Wasch-Parks" (SB-Waschbox) verfügen über hohe Waschboxen und zudem über ein Podest bzw. ein Gerüst, von dem man bequem die Dachfläche und die höheren Bereiche des Fahrzeugs waschen kann.

Nach der ersten Reinigung mit dem Hochdruckreiniger sollte man beim Waschen darauf achten, dass die Acrylfenster nur mit einem weichen Schwamm und wenig Druck gereinigt werden, da sie leicht verkratzen. Der Hochdruckreiniger sollte auch nicht direkt auf die Lüftungsgitter vom Kühlschrank und den Heizungskamin gehalten werden.

Ansonsten wird ein Reisemobil mit den entsprechenden Reinigungsmitteln wie ein normaler Pkw gewaschen. Für die GFK Formteile zum Beispiel die Heckschürze oder die Acrylfenster gibt es spezielle Reinigungsmittel. Spezialreiniger entfernen auch problemlos die dunklen Regenstreifen oder Insektenreste.

Da viele Reisemobile über eine Folierung verfügen, sollte man nicht mit einem aggressiven Reinigungsmittel arbeiten und auf keinen Fall das Mittel lange einwirken lassen.

Bei der Innenreinigung des Wohnraums gibt es nur wenige Punkte zu beachten und sie gleicht ein wenig dem "Hausputz". Allerdings verdienen die Nasszelle, der Kocher und die Spüle besondere Beachtung. In der Nasszelle darf der aggressive haushaltsübliche WC-Reiniger für die Toilette nicht verwendet werden und für die Kunststoffoberflächen sollte man ebenfalls keine aggressiven Reinigungsmittel benutzen. Gelegentlich sollte der Schieber der Toilette mit Silikonspray eingesprüht werden, damit er stets gängig bleibt. Für den überwiegend verbauten Gaskocher und die Spüle verwendet man einen Edelstahlreiniger.

Das Reisemobil im neuen Glanz erstrahlen lassen

Möchte man nach der Wagenwäsche mit einer Politur die Karosserie aufarbeiten und anschließend mit einem Wachs versiegeln, sollte man hier ein Mittel verwenden, das sich für den entsprechenden Untergrund (Lack, Kunststoff, Folie, ...) eignet.

Nach der Lackreinigung und der Reinigung der GFK-Teile empfiehlt sich eine Konservierung. Damit sich die Arbeit mit der Hand oder mit der Poliermaschine bei den großen Flächen lohnt, sollte man Wachse verwenden, die eine langanhaltende schützende Wirkung bietet.

Professionelle Aufbereiter bieten einen langanhaltenden Schutz, u.a. durch eine Keramik-Versiegelung an. Diese verspricht Glanz, anhaltenden Schutz und geringeren Aufwand beim Waschen.

Einwintern – Vorbereitungen für den Winterschlaf

Obwohl die modernen Reisemobile in der Regel durch eine gute Isolierung, eine leistungsfähige Heizungsanlage und beheizte Frisch- und Abwassertanks auch für Reisen in der kalten Jahreszeit geeignet sind, werden weiterhin viele, insbesondere größere Wohnmobile, für einen längeren Zeitraum nicht gefahren. Daher ist es ratsam ein Reisemobil fachgerecht "einzulagern", so kann man im Frühjahr problemlos in die Reisesaison starten.

Checkliste Einwintern

  • Vorherige gründliche Reinigung
  • Frisch- und Abwasser ablassen
  • Frostschutzventil öffnen
  • Lagerung in Halle oder Carport
  • Handbremse nicht anziehen
  • Ladung der Batterien beachten
  • Standschäden der Reifen vermeiden
  • Schränke, Fächer, Kühlschranktür offen lassen
  • Polster hochstellen
  • Lebensmittel entfernen
  • Luftentfeuchter verwenden
  • Gas abdrehen
  • Termin der Hauptuntersuchung prüfen

Ein wichtiger Hinweis: Sollte man vor dem Einwintern des Reisemobils über winterliche Straßen gefahren sein, auf denen zuvor Salz gestreut wurde, muss der Unterboden durch eine Unterbodenwäsche gereinigt werden. Ansonsten wird die Korrosion an der Karosserie, dem Fahrwerk und an der Bremsanlage verstärkt.

Quelle: TÜV NORD-Station Kiel

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