Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum: Warleberger Hof und Fischhalle
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Das Stadt- und Schifffahrtsmuseum Kiel befindet sich seit 1970 im ältesten noch erhaltenen Kieler Adelshof aus dem frühen 17. Jahrhundert. Durch ein prächtiges Sandsteinportal aus dem Jahre 1765 gelangen Besucher in das denkmalgeschützte Gebäude, das selbst als Ausstellungsstück sehenswert ist.

Stadt- und Schifffahrtsmuseum Warleberger Hof
Neben dem eindrucksvollen Kellergewölbe mit Herdanlage und Zisterne sind historische Räume mit bemalten Stuckdecken, wertvollen Tapeten und Supraporten erhalten. Diese stammen aus Häusern des gehobenen Bürgertums des 18. Jahrhunderts und zeugen von der Stadtgeschichte.
Das Kellergewölbe zeigt außerdem Fayencen und Silber des 18. Jahrhunderts der Kieler Adelskultur und des Bürgertums. Historisches Zunftgerät und Gildeladen verdeutlichen, dass das Gemeinwesen vom Bürgertum bestimmt war, das im Rat sowie in Gilden und Zünften organisiert war.
Wechselnde Ausstellungen auf knapp 500 m2
Auf knapp 500 m2 finden in drei Geschossen wechselnde Ausstellungen zu stadt- und kulturgeschichtlichen Themen vorwiegend des 19. und 20. Jahrhunderts statt. Themen waren bisher beispielsweise die Geschichte des Kieler Karnevals oder des Fremdenverkehrs, die Plakatkunst um 1900, die deutsche Marine- und Kolonialgeschichte in China oder die Italiensehnsucht der Deutschen.
Auch das jüdische Leben oder die Stadtarchäologie wurden beleuchtet. Historische Fotos zeigten die Kieler Arbeitswelt oder das Stadtbild zu verschiedenen Zeiten. Mehr zur Ausstellung im Gewölbekeller findet ihr in unserem Artikel dazu.
Geschichte des Warleberger Hofs
1616 überließ Herzog Friedrich III. von Gottorf seinem Amtsschreiber Christoph Martens das Grundstück als steuerfreies Geschenk. Zu den Privilegien gehörte das Braurecht. Der Braukeller mit Wasserstelle und Herdanlage zeugt von der Bedeutung, am örtlichen Braugewerbe und am städtischen Bier- und Weinhandel vorbei Bier selbst brauen und konsumieren zu können.
Ab 1839 befand sich der Warleberger Hof im Besitz der Universität und beherbergte verschiedene Institute sowie später das Museum für Völkerkunde und das Theater- und Hebbelmuseum. 1967 erwarb die Stadt den Hof, um ein Stadtmuseum einzurichten.
Das Stadt- und Schifffahrtsmuseum Kiel bietet somit einen faszinierenden Einblick in die Stadtgeschichte, Kunst- und Kulturgeschichte. Es ist ein Ort lebendiger Geschichte zum Entdecken und Staunen.
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Aktuelle Ausstellungen
Anlässlich des 100. Geburtstags der Kieler Künstlerin Gretel Riemann (1924-2012) zeigt das Stadt- und Schifffahrtsmuseum vom 17. November 2024 bis zum 2. November 2025 eine Auswahl ihrer Kieler Stadtbilder von 1970 bis 2012.
Riemann verfolgte seit den 1970er Jahren den Wandel ihrer Heimatstadt und schuf im Stil realistischer Sachlichkeit ausdrucksstarke Bilddokumente der baulichen Veränderungen des Stadtbildes. Die Werke reichen von frühen Abbruchbildern an der Brunswiker Straße und am Exerzierplatz über Altbauten der südlichen Vorstadt bis hin zu jüngeren städtebaulichen Entwicklungen in der Altstadt.
Vom 20. Juni 2025 bis 1. März 2026 präsentiert das Museum eine Auswahl von Fotos aus der ehemaligen städtischen Lichtbildstelle. Die rund 4500 digitalisierten Glasplatten zeigen Bauprojekte, soziale Einrichtungen und Eigenwerbung der Stadt aus fünf Jahrzehnten (1900-1955).
Die Fotos haben dokumentarischen Charakter, erzählen aber auch vom Lebensgefühl ihrer Entstehungszeit. Besonders interessant sind die "Vorher-nachher"-Aufnahmen, mit denen Veränderungen im Stadtbild festgehalten wurden.
Beide Ausstellungen bieten faszinierende Einblicke in die Geschichte und Entwicklung der Stadt Kiel und laden zum Entdecken und Staunen ein.
Schifffahrtsmuseum in der Fischhalle Kiel

Nach drei Jahren aufwändiger Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten erstrahlt die Fischhalle am Seegarten seit Frühjahr 2014 wieder in neuem Glanz. In der stillgelegten Fischhalle direkt am Kieler Hafen zeigt die Dauerausstellung zur maritimen Geschichte Kiels einen kleinen Ausschnitt der umfangreichen und ständig wachsenden maritimen Sammlung des Stadt- und Schifffahrtsmuseums.
Vier Ausstellungsschwerpunkte
Die vier Ausstellungsschwerpunkte zeigen Kiel als Marinestandort, Hafenstadt, Werftstandort und als Stadt des Segelsports jeweils im chronologischen Abriss der letzten 150 Jahre. Sonntags gibt es Führungen durch die Ausstellung.
Präsentiert werden diese Themengebiete in vier Bereichen im großen Hauptraum der Fischhalle, in dem früher die großen Becken zum Frischhalten der Fische für den Großhandel untergebracht waren. Auch die Seitenschiffe des historischen Gebäudes, die sogenannten Kabinette, dienen als Ausstellungsräume.
Wo früher in Nischen der Fisch-Einzelhandel untergebracht war, sind heute unter anderem Exponate zu den Themenfeldern Marinemalerei, Fischerei, Kolonialgeschichte und Matrosenaufstand zu sehen. Dort werden die nautischen Antiquitäten des Kieler Sammlers Gerd Grimm, wie ein Walzahn und ein Südseeschädel, ausgestellt.
Porträts prägender Persönlichkeiten
Unter der Decke der 700 m2 großen Halle hängen Porträts von Personen, die die Kieler Stadtgeschichte geprägt haben. Abgebildet sind unter anderem Stadtgründer Adolf IV., Zarin Katharina II., Prinz Heinrich, Professorin Johanna Mestorf, Nobelpreisträger Max Planck, Oberbürgermeister Andreas Gayk und Stadtpräsidentin Ida Hinz. Außerdem sind aber auch namenlose Matrosen, Lotsen, Werftarbeiter sowie eine Kieler Hausfrau aus dem Jahr 1967 zu sehen.
800 Exponate und historische Fotos
Insgesamt wurden etwa 800 Exponate in der maritimen Dauerausstellung untergebracht. Zudem sind durch digitale Technik über 1000 historische Fotos aus dem Kieler Stadtarchiv zu sehen, darunter die bisher unveröffentlichten Bildbestände des Kieler Marinefotografen Wilhelm Schäfer, der alle Schiffe der kaiserlichen Marine abgelichtet hat.
Museumscafé "Der Alte Mann"
Das Museumscafé, das neben einer vielfältigen Auswahl an Getränken und Snacks auch mit seinem maritimen Charme besticht, ist auf den Namen "Der Alte Mann" getauft. Sowohl Museumsbesucher als auch andere Gäste können hier mit Blick auf die Kreuzfahrtschiffe, den Hafen und die Werftkräne Caféspezialitäten, kalte Getränke und Kuchen genießen.
Zusätzlich zu den typischen Angeboten eines Cafés stehen auch verschiedene Snacks wie Fischbrötchen, Salate und Fish and Chips, Abendbrot mit Leckereien regionaler Bauern und Lebensmittelproduzenten sowie ein wechselnder Mittagstisch auf der Speisekarte.
Durch zwei große Glasscheiben kann direkt vom Café das Treiben in der maritimen Dauerausstellung beobachtet werden. Durch einen separaten zweiten Eingang kann "Der Alte Mann" auch außerhalb der Öffnungszeiten des Schifffahrtsmuseums, seine Gäste willkommen heißen.
Beide Museen haben von Dienstag bis Sonntag zwischen 10.00 und 18.00 Uhr geöffnet und der Eintritt ist bei beiden Einrichtungen kostenlos.