Grüne Oase im Herzen Kiels: Der Schrevenpark
Freizeit Parks & Grünanlagen
Der Schrevenpark gehört zu den beliebtesten Grünanlagen in Kiel. Prunkvolle Gründerzeitbauten umrahmen den großzügigen Park mit seinem schönen alten Baumbestand. Im Zentrum liegt der Schreventeich, der dem gesamten Stadtteil seinen Namen gab.

Ein Teich mit Geschichte
Die Eiszeiten formten den Teich im Osten des heutigen Stadtteils. Früher lag das Gewässer weit außerhalb der Stadt. Der ortsansässige Graf besaß den Teich. Die Menschen nannten ihn deshalb "des Grafen Teich". Auf Plattdeutsch hieß das "s grefens diek".
Im Laufe der Zeit verschliffen sich die Buchstaben zum heutigen Namen. Gustav Adolf von Varendorf schrieb 1796 die hochdeutsche Version "Schreventeich" auf seine Karte.
Vom Hohenzollernpark zum Schrevenpark
Die Stadt Kiel erweiterte sich um 1900. Stadtgartenbaudirektor Ferdinand Hurtzig plante einen Park rund um den Schreventeich und 1901 entstand die Anlage nach seinen Plänen. Die Stadt benannte den Park zu Ehren der Hohenzollern: Von 1901 bis 1947 trug er den Namen Hohenzollernpark.
Der Zweite Weltkrieg zerstörte den Park stark, aber Arbeiter schütteten die Bombentrichter zu und stellten Wege wieder her. Die Stadt legte den Park stark vereinfacht neu an. Am 17. Dezember 1947 beschloss die Ratsversammlung die Umbenennung. Der neue Name Schrevenpark lehnte sich an den Schreventeich an.
Beliebter Treffpunkt für alle Generationen
Heute zieht der Park Menschen aller Altersgruppen an. Im Sommer versammeln sich viele Studentinnen und Studenten auf der großen Wiese. Sie grillen mit Blick auf den Schreventeich. Im Herbst färben sich die Blätter der außereuropäischen Baumarten besonders bunt. Das macht den Park zu einem beliebten Ziel für Spaziergänge.
Das Heizkraftwerk Humboldtstraße
Am Südostende des Stadtteils steht das Heizkraftwerk Humboldtstraße. Das Kraftwerk wandelt seit 1901 Erdgas und Heizöl in Elektrizität um. Seit 1907 erzeugt es auch Fernwärme.
Die Stadtwerke Kiel nahmen das Kraftwerk am 15. Oktober 1901 in Betrieb. Damit startete die Stromversorgung der Stadt. Die Berliner Kunstschmiedewerkstatt Eduard Puls fertigte die schmiedeeiserne Schaltbühne und Treppenanlage an. Ab 1907 versorgte das Kraftwerk zwei Schulen mit der ersten Kieler Fernwärme.
Der 85 Meter hohe Schornstein prägte lange das Stadtbild. Er stieß nur bei Betrieb Rauch aus. Von 2017 bis 2020 geschah dies nur bei sehr hohem Wärmebedarf oder beim Ausfall des größten Kieler Kraftwerks. Im Mai 2020 begann der Abriss des Schornsteins.
Ab November 2020 trug ein großer Mobilkran den zu diesem Zeitpunkt nur noch 46 Meter hohen Turm ab. Arbeiter zerlegten ihn in 1,5 Meter hohe Ringe von je 15 Tonnen Gewicht. Der NDR hat dazu eine interessante Doku veröffentlicht, die ihr euch hier ansehen könnt.
Der Schrevenpark bleibt ein wichtiger Erholungsraum für die Kielerinnen und Kieler. Die Mischung aus historischem Teich, gepflegter Parkanlage und gastronomischem Angebot macht ihn zu einem attraktiven Ausflugsziel im Herzen der Stadt.
Eine Übersicht zu allen Parks und Grünanlagen in Kiel findet ihr hier.