Hilfe beim Zahnen
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Wenn sich die ersten Zähnchen ankündigen, beginnt für viele Babys und Eltern eine schwierige Zeit. Denn beim Zahnen quengeln und quaken die Kleinen oft Tag und Nacht. Einfache Hilfen können die Beschwerden lindern.
Das Zahnen ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Babys. Die meisten bekommen als erstes die beiden unteren Schneidezähne, in der Regel zwischen dem vierten und achten Lebensmonat. Einige Neugeborne kommen sogar schon mit Beißerchen auf die Welt.
Anschließend bahnen sich die oberen Schneidezähne ihren Weg durch das Zahnfleisch; am Ende des ersten Lebensjahres besitzen die Kleinen in der Regel die ersten acht Schneidezähne. Im Alter von 30 Monaten sind alle Backenzähne durchgebrochen. Mit drei Jahren ist das Milchgebiss aus 20 Zähnen komplett. Sollte nach 33 Monaten aber noch nichts geschehen sein, sollten Eltern mit ihrem Kind einen Kinderzahnarzt aufsuchen.
Symptome beim Zahnen
Der Durchbruch der ersten Zähnchen kündigt sich meistens mit unverkennbaren Anzeichen an, die allerdings nicht immer alle gleichzeitig auftreten. Nur manche Kinder haben großes Glück und zahnen völlig ohne Beschwerden. Doch wie erkennen Eltern, dass ihr Kleines zahnt und leidet?
- Das Baby schreit und weint häufiger als sonst, ist quengeliger, schläft schwer ein, ist unruhig und oft wach.
- Es sucht vermehrt Körperkontakt und will immer wieder von seinen engen Bezugspersonen auf den Arm genommen und herumgetragen werden.
- Es versucht, sich Gegenstände oder die eigene Hand in den Mund zu stecken, sabbert mehr als sonst und ist um den Mund herum wund.
- Das Zahnfleisch ist gerötet und empfindlich, eventuell schimmert sogar schon der Kinderzahn durch, die Bäckchen sind rot und heiß, dazu kann auch mangelnder Appetit kommen.
- Manche Kinder leiden in der Zahnungsphase unter Durchfall oder Verstopfung, einem wunden Po, Hautausschlag und manchmal sogar Fieber.
Hilfen beim Zahnen
Je nachdem, wie stark die Beschwerden beim Zahnen sind, lassen sie sich mit einfachen Hilfen lindern. Die meisten Babys mögen es jetzt, auf kalten Waschlappen herumzukauen oder daran zu lutschen. Das lindert das Druck- und Spannungsgefühl des Kiefers.
Auch hartes Brot, Brotrinden und Apfel-, Kohlrabi- oder Mohrrübenstückchen eignen sich zum Knabbern. Aber dabei aufpassen, damit das Kind sich nicht daran verschluckt! In der Apotheke erhält man Veilchenwurzeln, die beim darauf Herumkauen beruhigende und schmerzlindernde Inhaltsstoffe freigeben. Sie sollten zum Säubern zwischendurch immer wieder in kochendes Wasser gehalten werden.
Hilfreich sind ebenfalls kühlende Beißringe mit Noppen, die gleichzeitig den Kiefer massieren, oder ein Kühlteil, das aber kein PVC und eine ungiftige Kühlmasse enthalten muss. Ein kleiner Tipp: Den Beißring vorher kurz in den Kühlschrank legen.
Gegen die Schmerzen wirkt auch eine vorsichtige Zahnfleischmassage mit dem sauberen Zeigefinger. Dabei läst sich ein Zahnungsöl in die betroffene Zahnfleischstelle einreiben, bestehend aus einem Tropfen Kamille in einen Esslöffel gutes Sonnenblumen- oder Rapsöl.
Eine Alternative zur Fingermassage sind spezielle Baby-Zahnbürsten mit Massageborsten. Eine Fußreflexzonenmassage kann auch helfen. Dabei streichelt und knetet ein Elternteil die Babyzehen sanft, denn dort liegen die Reflexzonen der Zahnleisten. Gleichzeitig tut den Kleinen die Zuwendung gut.
Viele Eltern schwören auf die beruhigende Wirkung von Bernstein-Ketten. Diese werden in der Naturmedizin zur Schmerzlinderung und als Hilfe beim Zahnen empfohlen, ihre Wirksamkeit ist jedoch umstritten. Die Kette sollte das Baby keinesfalls einschnüren oder anderweitig behindern. Wollen Eltern es mit einer Bernstein-Kette versuchen, sollten die Steine einzeln geknotet sein, unter dem Hemdchen getragen und nachts abgenommen werden.
Quellen: mutter-kind-magazin.de, babyclub.de, dzvhae.de
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