Amrum – das bewegende Filmdrama von Fatih Akin

Große deutsche Kinofilme, die nur in Norddeutschland spielen, sind relativ selten geworden in den letzten Jahren. Am 5. Oktober 2025 fand im Kieler Studio-Kino die Premiere in Kiel statt. Im Filmdrama "Amrum" von Fatih Akin begleitet ihr den jungen Nanning Bohm durch eine Zeit voller Herausforderungen, Sehnsucht und Hoffnung – eingebettet in die raue Landschaft der Nordseeinsel.

Eine Anzeige auf einer Kinoleinwand in einem Kieler Kino für den Film "Amrum" mit den verschiedenen Förderungseinrichtungen
Die Kinoleinwand vor der Filmpremiere im Studio Kino, ©Kiel-Magazin

Worum geht es im Film "Amrum"?

"Amrum" erzählt die Geschichte des 12-jährigen Nanning Bohm, der im Frühjahr 1945 auf der Nordseeinsel Amrum lebt. Als ältestes Kind hilft er seiner Mutter, bewältigt den Alltag und sucht nach Lebensmitteln inmitten von Kriegsnot und Entbehrung. Die Handlung basiert auf den Kindheitserinnerungen von Hark Bohm.

Nanning und seine Familie mussten aus dem zerbombten Hamburg fliehen und finden Schutz auf Amrum. Die Mutter ist eine glühende Nationalsozialistin und hochschwanger. Nach dem Tod Hitlers fällt sie in eine Depression, während Nannings Vater in Kriegsgefangenschaft ist.

Nanning übernimmt Verantwortung und jagt Robben, fischt nachts und arbeitet auf dem Feld. Um den Wunsch seiner Mutter nach Weißbrot mit Butter und Honig zu erfüllen, entwickelt er eine Tauschwirtschaft – ein kreativer Weg, um an begehrte Zutaten zu gelangen.

Der Film vermittelt, dass Nanning sich dem Erbe seiner Familie und den Fragen der Vergangenheit stellen muss. Die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit prägt seine Entwicklung und macht die Geschichte besonders relevant. In vielen Momenten wirkt mit den Äußerungen seiner Mutter überfordert, will ihr und ihren Erwartungen aber doch gerecht werden.

Nanning lernt die Inselbewohnerinnen und Inselbewohner kennen, darunter den Fischer Sam Gangsters, und erfährt viel über das friesische Leben.

Produktion, Besetzung und Premiere

Fatih Akin führte Regie und schrieb gemeinsam mit Hark Bohm das Drehbuch. Bohm, ein gebürtiger Hamburger, wollte den Film ursprünglich selbst drehen und übergab die Aufgabe später an Akin. Die Dreharbeiten fanden in Hamburg, auf Amrum und in Dänemark statt.

Der Film ist mit Laura Tonke, Diane Kruger, Matthias Schweighöfer und Detlev Buck prominent besetzt. Die Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes fand im Mai 2025 statt. Am 5. Oktober 2025 feierte "Amrum" seine Premiere in Kiel, bevor der Kinostart in Deutschland am 9. Oktober 2025 folgt.

"Amrum" wurde von den Produzenten als deutscher Beitrag für die Auswahl der Oscarverleihung 2026 eingereicht. Die Verbindung von persönlicher Geschichte und historischer Tiefe macht den Film zu einem ernsthaften Anwärter auf internationale Preise.

Sucht ihr noch mehr Filmhighlights und inspirierende Premieren? Bei kiel-magazin.de findet ihr viele spannende Tipps rund ums Kino.

Weitere Empfehlungen