Ein Abend im Zeichen des Theaters: Verleihung des Kieler Kulturpreises

Am Abschlusstag der Kieler Woche 2024 fand die traditionelle Verleihung des Kieler Kulturpreises statt. In diesem Jahr standen zwei Künstlern im Mittelpunkt, die beide eng mit dem Theater Kiel verbunden sind: Kammerschauspielerin Ellen Dorn erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Kulturpreis, der junge Geiger Benjamin Günst wurde mit dem Förderpreis Kultur ausgezeichnet.

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, Kammerschauspielerin Ellen Dorn, Geiger Benjamin Günst und Stadtpräsidentin Bettina Aust bei der Preisverleihung, © LH Kiel / Peter Lühr
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, Kammerschauspielerin Ellen Dorn, Geiger Benjamin Günst und Stadtpräsidentin Bettina Aust bei der Preisverleihung, © LH Kiel / Peter Lühr

In einer Festsitzung der Kieler Ratsversammlung überreichten Stadtpräsidentin Bettina Aust und Oberbürgermeister Ulf Kämpfer die Preise. Viele Gäste aus dem Kultur- und Theaterbereich nahmen an der Würdigung teil.

Stadtpräsidentin Bettina Aust hob in ihrer Rede die besondere Verbindung der beiden Preisträger zur Stadt Kiel hervor. So präge Ellen Dorn präge über 25 Jahren das Theater Kiel. Benjamin Günst habe bereits in jungen Jahren in Kiel die musikalische Fachwelt aufhorchen lassen, bevor er hinauszog, um die großen Konzertsäle zu erobern.

Ellen Dorn ist erst die vierte Theaterschauspielerin, die den Kieler Kulturpreis erhält. Sie wurde für ihre herausragende Arbeit am Theater Kiel ausgezeichnet, auch ihr Engagement in der Theaterarbeit mit Geflüchteten fand Erwähnung.

Ihre Kollegen Isabel Baumert und Christian Kämpfer hielten die Laudatio auf ungewohnte Art: In einem persönlichen Dialog mit Erinnerungen an gemeinsame Auftritte würdigten sie Dorn als "tolle Spielpartnerin und Kollegin", deren Kunst "eine Huldigung an die Vielschichtigkeit des Menschseins" sei.

Der Förderpreisträger Benjamin Günst wurde vom scheidenden Generalmusikdirektor Benjamin Reiners gelobt. Kiel könne stolz sein, mit Günst einen "Ausnahmegeiger dieses Formats" ihren Sohn nennen zu dürfen. Dem jungen Musiker stehe eine große Karriere bevor.

Die beiden Preisträger haben außerdem bereits zusammengearbeitet: Bei dem von Dirk Schäfer und Ellen Dorn inszenierten Programm "Hinter den Wölfen" spielt Benjamin Günst Violine und Piano.

Ellen Dorn wurde 1963 geboren, absolvierte eine Schauspielausbildung in Hamburg und ist seit 1997 festes Ensemblemitglied am Theater Kiel. 2024 erhielt sie den Ehrentitel Kammerschauspielerin. Neben ihrer Bühnenarbeit wirkte sie in Kurzfilmen mit, leitete eine Improvisationstheatergruppe und entwickelte eigene Produktionen. Seit 2014 engagiert sie sich in verschiedenen Theaterprojekten mit Geflüchteten.

Benjamin Günst, 2002 in Kiel geboren, ist Violinist und Pianist. Er war mehrfacher Preisträger bei "Jugend musiziert", auch auf Bundesebene. Schon als Schüler konzertierte er solistisch, spielte mit den Kieler Philharmonikern und beim Schleswig-Holstein Musik Festival. Nach einem Jungstudium in Lübeck studiert er seit 2021 an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin und ist gefragter Gast renommierter Festivals.

Der Kieler Kulturpreis blickt auf eine 72-jährige Geschichte zurück. Als Preisträgerin folgt Ellen Dorn auf die Bildende Künstlerin Gudrun Wassermann und reiht sich in eine illustre Liste von Politikern, Kunstschaffenden und Wissenschaftlern ein, wie vor ihr auch Maler Emil Nolde und Kunsthistorikerin Professor Doktor Lilli Martius. Der seit 2014 vergebene Förderpreis Kultur ging zuletzt an die Keramikerin Lena Kaapke. Beide Preise werden auf Vorschlag des Kieler Kultur- und Wissenschaftssenats vergeben.

Die festliche Preisverleihung war Ausdruck der Wertschätzung für zwei außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeiten, die auf je eigene Weise das Kulturleben der Landeshauptstadt Kiel bereichern.

Quelle: Landeshauptstadt Kiel

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