Wie Jugendliche mit kleinen Taten Großes für die Umwelt bewirken

Schon durch kleine Veränderungen im Alltag können Jugendliche dabei unterstützen, einen echten Beitrag für unsere Umwelt zu leisten. Die Germanwatch Rohstoffexpedition zeigt, wie einfach Ressourcenschutz und Recycling funktionieren – und warum jeder Beitrag zählt.

Zwei erwachsene Männer für einem Monitor und einer blauen Box in der Hand
Lehrer Stefan Junker und Referent Micheal Reissler in der Max-Planck-Schule, ©Kiel-Magazin

Was beschäftigt Jugendliche beim Thema Klima?

Umwelt- und Klimaschutz sind für fast 80 % der Jugendlichen ein zentrales Thema. Trotz multipler Krisen glauben viele daran, dass gemeinsames Engagement etwas bewirken kann. Sie wünschen sich jedoch mehr Bildungsarbeit rund um Nachhaltigkeit und Klimawandel, um zu verstehen, wie ihr eigenes Handeln Einfluss nimmt.

Die Germanwatch Rohstoffexpedition bringt Umweltexperten direkt in die Klassenzimmer. Mit spannenden Einblicken und praktischen Beispielen zeigen sie, wie kleine Veränderungen im Alltag die eigene Ökobilanz verbessern können. Die mehrfach ausgezeichnete Einheit macht globale Zusammenhänge für Schüler ab der 4. Klasse greifbar.

Welche Rolle spielen IT-Geräte beim Ressourcenschutz?

Im Fokus steht die Frage: Was hat Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft mit mir zu tun? Gemeinsam mit Expertinnen und Experten entdecken Schülerinnen und Schüler, welche wertvollen Rohstoffe in alten Handys und Tablets schlummern – und wie Recycling dazu beiträgt, diese Schätze zu heben. Deutschlandweit liegen schätzungsweise 200 Millionen Althandys in Schubladen herum, die wichtige Rohstoffe in sich tragen.

Im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung gibt es spezielle Workshops, so wie heute für die 9. Klasse der Kieler Max-Planck-Schule. Innerhalb einer Schulstunde wurde die Bedeutung von Edelmetallen in der Elektronik erklärt – von Lithium und Gold bis Aluminium und Kupfer. Die Lerngruppe erfuhr unter anderem, dass in Europa kein einziges Handy komplett selbst produziert werden und dass die allermeisten Handys meist nicht recycelt werden. Elektroschrott gehört dabei auf den Sondermüll, Wertstoffhöfe und Elektrofachmärkte nehmen ihn an, doch oft gibt es unnötig viel Bürokratie, inwiefern bestimmte Sachen entsorgt werden dürfen.

Das meiste heute genutzte Lithium stammt zum Beispiel aus Südamerika, wo es durch das Filtern von salzhaltigem Wasser gewonnen wird. In einem anderen Land in Südamerika, genauer gesagt Bolivien, wird Gestein gesprengt, um aus einem Kilogramm nur etwa 2 Gramm Gold zu gewinnen.

Welche Herausforderungen gibt es beim Recycling?

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In Deutschland wird Elektroschrott teils zu wenig recycelt, obwohl aktives Recycling viele Arbeitsplätze schaffen könnte. Ein großes Problem sind Einwegvapes mit ihrem Lithiumakku, die oft falsch entsorgt werden. In Kiel erkennen Kehrmaschinen durch KI, dass immer mehr Einwegvapes im Müll landen. All das zeigt, wie wichtig fachgerechte Entsorgung für Umwelt und Gesundheit ist.

Wie beeinflusst unser Konsum den Regenwald und das Klima?

Immer mehr Regenwald wird für den Sojaanbau gerodet – doch das Soja landet meist nicht bei den Menschen, sondern in der Tiermast. Nach etwa sieben Jahren intensiver Landwirtschaft ist der Boden dauerhaft unfruchtbar. Der Regenwald ist enorm wichtig für das Weltklima, er wirkt wie ein Kühlschrank für die Erde. Unsere Luxussituation in Deutschland zeigt sich insbesondere an der Verfügbarkeit von Kirschen im Winter aus Spanien oder Blaubeeren aus Chile – das ist nur möglich durch weltweiten Ressourcenverbrauch.

Die bundesweite Bildungsinitiative Lightcycle Rohstoffwochen richtet sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen. Sie besteht aus mehreren aufeinander abgestimmten Lernbausteinen, die komplexe, globale und lokale Zusammenhänge rund um Ressourcenschutz, Recycling und Kreislaufwirtschaft spannend und anschaulich vermitteln. Mit allen Sinnen wird Wissen vertieft und nachhaltig verankert. Ziel ist es, ein Umdenken im Konsumverhalten anzustoßen und den Ressourcenverbrauch zu minimieren.

Förderer und Initiator der Lightcycle Rohstoffwochen ist die Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH in München, die 80 Prozent der Kosten übernimmt, die restlichen 20% liegen bei der Stadt Kiel. Die Schirmherrschaft liegt beim Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Partner ist das Umweltbundesamt. Seit 2014 begeistert die Initiative deutschlandweit Schülerinnen und Scüler für nachhaltiges Handeln – mit altersgerechten, praxisnahen Methoden und spannenden Inhalten.

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse aus der Lerngruppe?

Zum Abschluss des Workshops hielten die Jugendlichen fest:

  • Kleine Sachen machen große Unterschiede
  • Es gibt mehr Verschwendung von Rohstoffen, als viele gedacht hätten
  • Die Abholzung des Regenwaldes nimmt durch den Menschen immer weiter zu

Oder wie es der Schüler Friedrich der Klasse im Anschluss passend beschrieb: Vieles des Gesagten ist den Jugendlichen schon bekannt, aber außerhalb des familiären Umfeldes oder der schulischen Auseinandersetzung mit der Thematik findet kaum Austausch in der Altersklasse statt. Genau hier sollte man in Zukunft ansetzen.

Ihr möchtet noch mehr Tipps rund um Nachhaltigkeit, Recycling und Klimaschutz? Dann entdeckt weitere spannende Inhalte auf unserer Seite – hier findet ihr noch viele Ideen für euren Alltag.

Quelle:  Landeshauptstadt Kiel / Lightcycle Retourlogistik
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