Der Bungsberg: Schleswig-Holsteins höchster Gipfel mit spektakulärer Aussicht

Der Bungsberg erhebt sich 167,4 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit die höchste Erhebung Schleswig-Holsteins. Er liegt in der malerischen Holsteinischen Schweiz im Kreis Ostholstein, genauer in der Gemeinde Schönwalde am Bungsberg. Die Erhebung lockt jährlich tausende Besucher an, die von den verschiedenen Aussichtsplattformen einen weiten Blick über die norddeutsche Landschaft genießen können.

Ein Fernmeldeturm auf dem Bungsberg in Schleswig-Holstein aus Stahlbeton und mit einer Aussichtsplattform
Der Fernmeldeturm auf dem Bungsberg, © Kiel-Magazin

Geologische Entstehung als Eiszeit-Relikt

Der Bungsberg entstand vor etwa 150.000 Jahren als Endmoräne während der Saaleeiszeit. Besonders interessant ist seine Geschichte während der Weichseleiszeit vor rund 10.000 Jahren: Die Gletscher konnten den Berg aufgrund seiner Höhe nicht überwinden und umflossen ihn. Dadurch bildete sich ein sogenannter Nunatak – ein von Eis umgebener Berggipfel. Am Fuße des Bungsbergs entspringt die Schwentine, einer der längsten Flüsse Schleswig-Holsteins.

Drei imposante Türme prägen das Bergbild

Gleich drei markante Bauwerke erheben sich auf dem Bungsberg. Der historische Elisabethturm wurde 1863/1864 als Aussichtsturm errichtet und ist heute 22 Meter hoch. Nach einer längeren Renovierung ist er seit Sommer 2017 wieder für Besucher zugänglich. Der märchenhaft anmutende Turm mit seiner achteckigen Form wurde nach Elisabeth von Sachsen-Altenburg benannt, deren Ehemann, der oldenburgische Großherzog Nikolaus Friedrich Peter, den Bau veranlasste.

Der 179 Meter hohe Fernmeldeturm Bungsberg entstand zwischen 1975 und 1977. Seine kostenlos zugängliche Aussichtsplattform in 40 Meter Höhe bietet bei guten Sichtbedingungen einen spektakulären Rundblick über weite Teile Schleswig-Holsteins, Teile Mecklenburg-Vorpommerns und sogar bis nach Dänemark.

Norddeutschlands höchster Sendemast

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Etwa 730 Meter nordnordwestlich des Gipfels steht der Sender Bungsberg, der seit 1960 Rundfunkprogramme des Norddeutschen Rundfunks überträgt. Der 2004 errichtete Stahlgittermast erreicht eine Höhe von 249 Metern und ist damit der höchste Sendemast in Schleswig-Holstein. Er ersetzte einen älteren, 231 Meter hohen Mast aus dem Jahr 1960.

Deutschlands nördlichstes Wintersportgebiet

Im Winter verwandelte sich der Bungsberg bei ausreichender Schneelage in Deutschlands nördlichstes Wintersportgebiet, das Skilift steht seit 2013 still. Ein 250 Meter langer Schlepplift mit 34 verzinkten Schleppstangen befördert bis zu 600 Menschen pro Stunde zum Gipfel. Die drei Pisten sind etwa 300 Meter lang und haben ein Gefälle von 17 Grad. Eine Abfahrt dauert rund 25 Sekunden, die Liftfahrt etwa 90 Sekunden.

Der Lift wurde 1970/1971 von der Gemeinde Schönwalde am Bungsberg angeschafft, um den Fremdenverkehr anzukurbeln. Je nach Witterung variierte die Betriebsdauer stark.

Wandern und Bildung am höchsten Punkt

Über den Bungsberg führt ein gemeinsamer Stichweg der europäischen Fernwanderwege E1 und E6. Auf dem Gipfel steht ein Granitpfeiler der dänischen Gradmessung aus dem Jahr 1838. Seit 2013 entwickeln der Zweckverband Bungsberg und die Sparkassen-Stiftung Ostholstein das Projekt "Bildungsspaß Ostholstein". Der Lernort "Erlebnis Bungsberg" macht die Geschichte der Erhebung seit den Eiszeiten und das Leben in den jeweiligen Epochen erfahrbar.

Ortsinformationen

Bungsberg
Zum Bungsberg 99
23744 Schönwalde
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