Drei zentrale Stadtteile: Ravensberg, Brunswik und Damperhof in Kiel

Die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt Kiel besteht aus vielen verschiedenen Stadtteilen. Drei besonders interessante Bereiche sind Ravensberg und Brunswik sowie Damperhof. Die drei Stadtteile prägen das Stadtbild und bieten ihren Bewohnenden unterschiedliche Lebensqualitäten.

Leere Holtenauer Straße bei Nacht mit beleuchteten Geschäften, Wohnblocks und dramatischem blauen Himmel
Die Holtenauer Straße bei Nacht, © Die Arkaden Kiel

Ravensberg: Studentisches Leben im Norden

Ravensberg umfasst 301,4 Hektar und hat dabei 12.237 Einwohner, wobei der Stadtteil die Postleitzahl 24118 trägt. Besonders auffällig ist die hohe Studierendendichte. Jede(r) zweite Einwohnerin bzw. Einwohner ist zwischen 20 und 35 Jahre alt.

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel prägt den Stadtteil stark. Daneben finden sich weitere wichtige Bildungseinrichtungen. Das RBZ Wirtschaft bietet berufliche Bildung. Die Ricarda-Huch-Schule fungiert als Gymnasium, die Goethe-Schulen umfassen eine Grundschule und Gemeinschaftsschule.

Namensgebung und Geschichte Ravensbergs

Der Name Ravensberg stammt von einer Flur in der ehemaligen Brunswiker Feldmark. Ein kleiner Hügel gab der Gegend wahrscheinlich den Namen und auf diesem Hügel steht heute der bekannte Wasserturm Ravensberg.

In den vergangenen Jahren entstand auf dem Gebiet des Stadtteils das neue Stadtviertel Bremerskamp. Hier finden sich unter anderem moderne Studentenwohnungen. Das Viertel zeigt, wie sich Ravensberg immer weiterentwickelt.

Besondere Orte in Ravensberg

Mehrere bekannte Kieler Wahrzeichen liegen in Ravensberg. Das Marineviertel und das Stinkviertel gehören dazu. Der Nordfriedhof bietet Ruhe und Geschichte. Der Botanische Garten lädt zu Spaziergängen ein und das Nordmarksportfeld dient dem Sport.

Der bereits erwähnte Wasserturm ist ein weiteres Wahrzeichen. Er steht auf dem namensgebenden Hügel und prägt die Silhouette des Stadtteils.

Brunswik: Zentral und vielfältig

Ein alter Wasserturm im Kieler Stadtteil Ravensberg mit einem runden Dach und einem Turm mit Spitzdach in der Mitte
Der Wasserturm in Kiel Ravensberg, © Landeshauptstadt Kiel

Brunswik liegt im zentralen Bereich Kiels und zählt 6.498 Einwohner. Der Stadtteil zeigt eine interessante Mischung aus verschiedenen Funktionen. Wichtige städtische Einrichtungen, Bildung, Gesundheitswesen und Wohnen treffen hier aufeinander.

Die Arkaden der Holtenauer Straße bilden ein wichtiges Geschäftszentrum. Das Amt für Informationstechnik und das Finanzamt Kiel haben hier ihren Sitz. Diese Einrichtungen machen Brunswik zu einem wichtigen Verwaltungsstandort.

Bildung und Gesundheit in Brunswik

Die Kieler Gelehrtenschule mit der St.-Andrews-Halle prägt den Bildungsbereich. Die Landesberufsschule RBZ Wirtschaft ergänzt das Angebot. Beide Schulen ziehen Schülerinnen und Schüler aus ganz Kiel und darüber hinaus an.

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein hat wichtige Bereiche in Brunswik. Die Medizinische Klinik, die Hautklinik und Teile des Neurozentrums befinden sich hier. Die Rechtsmedizin komplettiert das medizinische Angebot und das Ministerium für Schule und Berufsbildung liegt angrenzend.

Stadtlandschaft und Wohnen

Brunswik zeigt zwei Gesichter. Der nördliche Teil prägt sich durch großstädtische Wohnbebauung. Hier leben Menschen in modernen Wohnungen und Häusern. Der südliche Teil bietet zahlreiche Grünflächen. Diese schaffen Erholung und Lebensqualität mitten in der Stadt.

Damperhof: Historisches Wohngebiet mit Kultur

Das ursprüngliche Herrenhaus des Damperhofs stand an der Ecke Kleiner Kuhberg und Waisenhofstraße. Heute befindet sich dort die Nähe zur Wunderino Arena.

Der Name Damperhof geht auf Margarethe Hedwig von Ahlefeld zurück. Sie besaß das Gut Damp und Oehe. 1697 erwarb sie den Hof und die Ländereien in Kiel und sie benannte das Gebiet nach ihrem Stammgut Damp.

Friedrich Gabriel Muhlius übernahm 1769 den Besitz. Er verfügte testamentarisch die Einrichtung eines Waisenhauses auf dem Damperhof. Am 27. April 1842 kaufte die Stadt Kiel die Damperhofländereien von der Muhlius'schen Waisenkasse.

Stadtplanung und Entwicklung

Ein See in der Kieler Innenstadt mit Bäumen und Schilf im Vordergrund und dem Rathausturm im Hintergrund
Aussicht auf den kleinen Kiel im Stadtteil Damperhof, © Kiel-Magazin

Mitte des 19. Jahrhunderts erschloss Kiel erstmals selbst ein neues Wohngebiet. Der Lorentzen-Plan von 1846 bis 1854 entwickelte ein Straßennetz auf den Damperhofländereien. Geradlinige Straßen kreuzten sich rechtwinklig.

Es entstanden die Bergstraße, Legienstraße, Gartenstraße, Muhliusstraße und der Lorentzendamm. Die Planer teilten das Gelände zunächst in 60 Parzellen. Bis 1856 entstanden durch weitere Teilungen 93 Parzellen, wodurch Grundstücke zu erschwinglichen Preisen angeboten werden konnten.

Zerstörung und Wiederaufbau

Der Zweite Weltkrieg zerstörte große Teile von Damperhof. Alliierte Luftangriffe vernichteten einen erheblichen Teil der Bebauung und nur das Gebiet zwischen Fleethörn und Bergstraße blieb erhalten.

Nach 1949 wurden 67 Prozent aller Häuser neu errichtet. Der Wiederaufbau prägt das heutige Stadtbild von Damperhof.

Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen in Damperhof

Der Kleine Kiel fließt durch den Stadtteil. Der Hiroshimapark bietet eine unbebaute Parkanlage zwischen Rathausstraße, Fleethörn und Lorentzendamm. Der Rosemarie-Kilian-Park liegt im Karree zwischen Knooper Weg, Teichstraße, Lehmberg und Mittelstraße.

Das Justizministerium und die Förde Sparkasse haben wichtige Standorte in Damperhof. Diese Einrichtungen unterstreichen die Bedeutung des Stadtteils.

Bildungsangebote in Damperhof

Die Muhliusschule ist eine Grundschule mit Ganztagsbetreuung. Von 1948 bis 1988 hieß sie Carl-Loewe-Schule. Die Volkshochschule der Landeshauptstadt Kiel bietet Weiterbildung für Erwachsene.

Die Muthesius-Kunsthochschule ergänzt das Bildungsangebot. Sie zieht Kunststudierenden aus ganz Deutschland an.

Alle drei Stadtteile zeigen, wie vielfältig Kiel ist. Ravensberg lockt mit studentischem Leben und grünen Oasen. Brunswik überzeugt mit zentraler Lage und wichtigen Einrichtungen. Damperhof verbindet Geschichte mit modernem Wohnen und kulturellen Angeboten.

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