Pellworm - grüne Insel mitten im Watt
Freizeit Ausflüge
Pellworm ist eine deutsche Insel im nordfriesischen Wattenmeer der Nordsee und gehört zu den besonderen Perlen Schleswig-Holsteins. Die drittgrößte nordfriesische Insel liegt etwa einen Meter unter dem Meeresspiegel und wird von einem imposanten Deichsystem geschützt. Zusammen mit den südlich gelegenen Halligen Süderoog und Südfall bildet sie die Gemeinde Pellworm.

Einzigartige Lage im Wattenmeer
Die Insel erstreckt sich über sieben Kilometer von West nach Ost und sechs Kilometer von Nord nach Süd. Ein acht Meter hoher und 25 Kilometer langer Deich umgibt Pellworm vollständig und schützt die Bewohnerinnen und Bewohner vor den Gezeiten der Nordsee. Wegen dieser besonderen Lage gibt es keine natürlichen Sandstrände, dafür aber mehrere befestigte Badestellen, die Einheimischen und Gästen erholsame Stunden am Wasser ermöglichen.
Pellworm besteht hauptsächlich aus dem Westteil der ehemaligen Insel Strand, die 1634 in der verheerenden Burchardiflut zerstört wurde. Zusammen mit Nordstrand und verschiedenen Halligen bildet die heutige Insel die Überreste dieser einst großen Landmasse im Wattenmeer.
Lebendige Inselgemeinschaft
Etwa 1200 Menschen leben dauerhaft auf Pellworm. Die Inselgemeinschaft ist geprägt von einer besonderen Verbundenheit zur Natur und einer jahrhundertealten Tradition des Zusammenhalts. Die Bevölkerung ist vorwiegend evangelisch-lutherisch. Zwei historische Kirchen prägen das Inselbild: die Alte Kirche St. Salvator mit ihrer weithin sichtbaren Turmruine am westlichen Deich und die im 17. Jahrhundert erbaute Neue Kirche im Herzen der Insel. Beide Gotteshäuser erzählen von der reichen Geschichte Pellworms.
Einzigartige Kulturlandschaft
Die Insel gliedert sich in 13 verschiedene Köge. Ein Koog entsteht, wenn Menschen Deiche um überflutetes oder überschwemmungsgefährdetes Land bauen und das Wasser dann abpumpen oder ableiten. So wird aus Meeresgrund oder Marschland nutzbares Festland für Landwirtschaft und Siedlungen.
Diese Landwirtschaft prägt noch heute das Bild der Insel. Grüne Weiden und Felder erstrecken sich zwischen den Deichen, während Schafe und Rinder die typische nordfriesische Kulturlandschaft beleben.
Sprache und Tradition
Als Umgangssprache sprechen die Pellwormer hauptsächlich Niederdeutsch, wie es in den meisten ländlichen Regionen Schleswig-Holsteins üblich ist. Bis ins späte 18. Jahrhundert wurde auf der Insel noch Nordfriesisch im Dialekt des Strander Friesisch gesprochen. Mit der Zuwanderung von Neusiedlern aus den Niederlanden und Süddeutschland verschwand diese alte Sprache um 1800. Nur wenige Spuren haben sich im heutigen Pellwormer Niederdeutsch erhalten.
Moderne Herausforderungen
Pellworm steht heute vor besonderen Herausforderungen. Der Klimawandel und der erwartete Anstieg des Meeresspiegels beschäftigen die Insulaner intensiv. Wissenschaftler rechnen damit, dass der Meeresspiegel in der Nordsee bis zum Jahr 2100 um 60 bis 110 Zentimeter steigen könnte. Für eine Insel unter dem Meeresspiegel bedeutet das besondere Anstrengungen beim Küstenschutz.
Gleichzeitig verändert sich die Inselgemeinschaft durch den demographischen Wandel. Immer mehr Immobilien gehen an auswärtige Käufer, die oft Ferienwohnungen daraus machen. Dies führt zu Veränderungen in der traditionellen Dorfstruktur.
Besucherziel mit Charakter
Pellworm bietet Besuchern eine einzigartige Mischung aus Ruhe, Natur und Geschichte. Die Insel ist ein ideales Ziel für alle, die das authentische nordfriesische Leben kennenlernen möchten. Wanderungen auf dem Deich, Besuche der historischen Kirchen und das Erleben der weiten Marschlandschaft machen jeden Aufenthalt zu einem besonderen Erlebnis.
Die Insel erreicht man ausschließlich mit der Fähre, was zur besonderen Atmosphäre beiträgt. Pellworm ist ein Ort, an dem die Zeit langsamer zu vergehen scheint und wo die Verbindung zwischen Mensch und Natur noch intensiv spürbar ist.
In unserem Video zeigen wir, dass Pellworm auch im Herbst und Winter eine Reise wert ist.