Christopher Street Day: Kiel setzt Zeichen gegen Queerphobie
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Die Landeshauptstadt Kiel lud am 1. Juli 2025 um 18.00 Uhr zu einem Empfang im Ratssaal des Kieler Rathauses ein. Die Veranstaltung fand im Vorfeld des Christopher Street Days statt. Die Stadt setzte damit ein Zeichen für Respekt, Vielfalt und die Rechte queerer Menschen.

Queere Kulturwochen unter dem Motto "Glitzer statt Queerphobie"
Der CSD 2025 steht unter dem Motto "Glitzer statt Queerphobie". Die Queeren Kulturwochen bieten vom 27. Juni bis 13. Juli ein vielfältiges Programm. Lesungen, Partys und Filmvorführungen stehen auf dem Programm. Der große CSD-Umzug findet am Sonnabend, 12. Juli, statt.
Die Landeshauptstadt betont ihre Werte: Kiel steht für ein vielfältiges, offenes und diskriminierungsfreies Miteinander. Diese Werte sind nicht selbstverständlich. Queere Menschen erleben in Deutschland immer häufiger Anfeindungen und Angriffe. Dies geschieht auch dort, wo sie für Sichtbarkeit und Gleichberechtigung demonstrieren.
Programm des Empfangs
Stadtpräsidentin Bettina Aust und Stadtrat Christian Zierau begrüßten die Gäste. Der CSD Kiel e.V. trug ebenfalls zum Programm bei. Joshua Vogel vom ZEBRA – Zentrum für Betroffene rechter Angriffe e.V. hielt einen Festvortrag zum Thema "Queers under pressure". Malvin Meven sorgt für die musikalische Begleitung.
Klare Worte der Stadtpräsidentin
Bettina Aust sprach in ihrem Grußwort über die Bedeutung des CSD. Sie betonte Solidarität und Wertschätzung. Die Stadtpräsidentin forderte klare und unmissverständliche Bekenntnisse zu Diversität. Sie sprach über den Anstieg von Gewalt und Diskriminierung. "Wir lassen uns nicht einschüchtern", sagte sie. Die Stadtpräsidentin rief dazu auf, gemeinsam für Respekt und Sichtbarkeit zu sorgen. Sie zog auch Verbindungen zur aktuellen Bundespolitik und bezog Stellung dagegen, dass die Regenbogenflagge nicht auf dem Bundestag gehisst wurde.
Konkrete Maßnahmen der Stadtverwaltung
Stadtrat Christian Zierau erklärte, dass Vielfalt ein selbstverständlicher Bestandteil der Verwaltung sei. Er verwies auf den Auftrag des Grundgesetzes. "Queere Rechte sind Menschenrechte", betonte er. Die Stadt setzt konkrete Zeichen: Gendergerechte Kommunikation gehöre seit fünf Jahren zum Standard. Die Verwaltung schult Mitarbeitende im richtigen Umgang mit Vielfalt. Das Standesamt arbeitet inklusiv und wird allen Menschen gerecht.
Warnung vor realer Queerfeindlichkeit
Saskia Gebauer vom Verein CSD warnte: "Queerfeindlichkeit ist real und zeigt sich überall." Sie berichtete von Blockaden und politischer Unterdrückung. Der CSD ist ein wichtiger politischer Tag. Er brauche politischen Schutz und klare Haltung. Gebauer dankte zudem allen Unterstützenden. "Wir sind nie wieder still", sagte sie kämpferisch.
Rechte Mobilisierung gegen CSDs
Joshua Vogel vom Verein ZEBRA analysierte die aktuelle Lage. Queerfeindlichkeit sei eine menschenverachtende Ideologie. Der Verein bietet konkrete Hilfe für Betroffene. Vogel warnte vor der Mobilisierung der rechten Szene gegen CSDs. Die größten rechten Mobilisierungen von Neonazis fänden bei CSDs statt, CSDs würden zur ideologischen Projektionsfläche.
Vogel forderte strukturelle Förderung für CSDs. Er rief zum Parteiverbot für rechtsextreme Parteien auf. Geschützte Räume seien wichtig für queere Menschen. Der Aktivist warnte vor einer Kultur des Schweigens. Staatlich geförderte Programme müssen ausgebaut werden. "Prides dürfen nicht entpolitisiert werden", mahnte er.
Nach den Vorträgen fand vor dem Ratssaal ein Networking statt. Die Gäste konnten sich austauschen und vernetzen.