Der Völkermord an den Sinti und Roma und die Bundesrepublik. Der lange Weg zur Anerkennung 1949 - 1990
Termine Vorträge & Diskussionsrunden
Dienstag, 06.06.2023 18:00 bis 20:00 Katharinenkirche

Dr. Sebastian Lotto-Kusche
Seminar für Geschichte der Europa-Universität Flensburg
"Der Vortrag beleuchtet die diskursiven Kämpfe um die Anerkennung des NS-Völkermords an Sinti und Roma in der Bundesrepublik bis 1990. Dabei wird unter Anerkennung zweierlei verstanden: die Akzeptanz der Verbände der Sinti und Roma als legitime Gesprächspartner der Bundesregierung sowie die Bewertung der "NS-Zigeunerverfolgung als "rassisch motiviertes Verbrechen in Politik und Wissenschaft.
Auf der Grundlage umfassenden Quellenmaterials von Bundesbehörden und politischen wie zivilgesellschaftlichen Akteuren entsteht ein intensiver Blick auf diesen langwierigen Anerkennungsprozess. So kann gezeigt werden, dass bis tief in die 1960er Jahre hinein ein durch und durch rassistisches Bild der nationalsozialistischen Politik gegen Sinti und Roma vorherrschte.
Dieser Denkstil, der von traditionellen Vorurteilen über "Zigeunerkriminalität geprägt war, geriet in den 1970er Jahren mit der Rezeption von internationalen Forschungsarbeiten immer stärker unter Druck. Doch erst in den 1980er Jahren begann mit der Anerkennung der Sinti und Roma als Gesprächspartner durch Bundeskanzler Helmut Schmidt auch die Erforschung des NS-Massenverbrechens. "
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
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